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15. Tag, 25.9.2011: Lusaka – Kasaka River Lodge

Wie so oft auf solchen Stadtcampingplätzen, müssen immer irgendwelche Overlander-Truck-Fahrer für Wirbel sorgen, so auch hier (3:15 Uhr!!!). Trotz des Lärms sind in der Nacht Zebras vorbeigekommen. Wir stehen um 6 Uhr auf, frühstücken unsere letzten Eier, Tomaten und Käse und packen zusammen.



Um 7:30 Uhr verlassen wir Lusaka Richtung Süden. Wir sind immer noch unsicher, wie wir mit dem Tanken tun sollen, da sich der Zeiger immer noch nicht bewegt, wir aber schon 1200 km gefahren sind. Kurz vor Kafue steigt die Straße und der Tankzeiger bewegt sich etwas nach unten. Na gut, denken wir, dann reicht es, wenn wir in Chirundu tanken. Ca. 10 km nach Kafue leuchtet plötzlich das Tankreservelamperl auf. Wir drehen also um, fahren 10 km retour, tanken und machen nochmals kehrt. Nur, dass nach dem Tanken das Lamperl immer noch leuchtet… Wir schieben es darauf, dass sich Elektronik in Afrika einfach nicht eignet. (später stellt sich heraus, dass das nicht die Tankanzeige, sondern die Service-Anzeige war; der Tank war noch gut gefüllt).

Fähre über den Kafue Nach der Abzweigung nach Livingstone wird die Straße schlechter und auch extrem kurvig und steil. Wir fahren 600 hm runter. Hier liegen die LKW-Wracks links und rechts der Straße und auch zu einem frischen LKW-Unfall kommen wir. Wir sehen nur noch die Ladefläche, wo die Zugmaschine ist wollen wir uns gar nicht vorstellen. Am Himmel tauchen immer mehr schwarze Wolken auf. Das wird doch nicht schon die Regenzeit sein? Nein, es klart kurz nach Chirundu wieder auf. Von hier geht eine ziemliche Rumpelpiste bis zum Zambezi Ufer. Wir setzen für stolze USD 30,00 mit einer Fähre über den Kafue River und die restliche Straße ist nicht so schlecht wie in der Anfahrtsbeschreibung von Caroline angeführt. Einzig im Dorf Chiawa muss man aufpassen, dass man nicht den falschen Weg nimmt. Wir passieren einen ZAWA-Checkpoint. Nicht lange danach sehen wir einen Jeep mit gebrochener Vorderachse liegen. Also runter vom Gas.

Um kurz nach 12 Uhr kommen wir in der Kasaka River Lodge an. Wir werden von Yvonne, der Managerin, total nett begrüßt und erledigen den Papierkram in der Bibliothek mit traumhaftem Ausblick auf den Zambezi und das gegenüber liegende Ufer der Mana Pools in Zimbabwe. Wir müssen sogar unseren bevorzugten Sundowner auf dem Fragebogen angeben – Mosi versteht sich ;-)

Welcome!Das ist ein Ausblick!

Yvonne führt uns dann in unsere Wild Mango Honeymoon Suite am Ende des Wild-Side-Lodge-Geländes. Es ist ja sooo cool. Wir haben zwei Terrassen mit Blick auf den Zambezi. Auch von der Open-Air-Badewanne blickt man direkt auf den Zambezi. Von dort kann man durch die Open-Air-Dusche ins Freiluftbadezimmer gehen. Unser „Zimmer“ ist ein tolles Zelt mit super großem Bett - einfach herrlich. Wir ziehen uns saubere Sachen an, denn es wird schon der Lunch serviert. Es gibt grünen Salat mit Tomaten und Käse, Krautsalat, Süßkartoffeln und kalten gebackenen Fisch. Ein Traum! Wir kommen mit einem amerikanischen Pärchen ins Gespräch, das sich sehr genau bei uns übers „self-driving“ erkundigt.

Nach dem Essen bummeln wir in unsere Suite retour, packen das Zeug für den Abendboatcruise zusammen, den wir gebucht haben, und genießen die weich gepolsterten Liegen auf unserer Sonnenterrasse. Von hier beobachten wir auf einer Insel im Zambezi die Elefanten, Hippos und Büffel. Eine Horde Paviane zieht durch die Lodge, die aber von den Angestellten sofort verscheucht wird. Das Leben kann soo schön sein …

Boatcruise auf dem ZambeziZambeziZambezi

Um 15:30 Uhr packen wir uns für den Rivercruise zusammen und gehen zum 4-Uhr-Tee. Es gibt Tee, Eiskaffee und Kuchen. Um 16 Uhr fahren wir mit Lewis zum Boottrip. Wir fahren flussabwärts, sehen auf den Inseln im Zambezi Elefanten, grasende Hippos, einen Eisvogel, 3 Fischadler, einige Krokodile. Auf der Zimbabwe-Seite grasen auch einige Impalas und Bushbucks. Beim Chongwe-River, dieser ist die Grenze zum NP, drehen wir um und fahren flussaufwärts in den wahnsinnig schönen Sonnenuntergang. Wir bekommen am Boot unseren Mosi-Sunddowner mit Erdnüssen und Chips. Es ist herrlich. Die Sonne verschwindet langsam hinter den Bergen des Lower Zambezi Escarpments.

Wolfgang und LewisLower Zambezi Escarpment

Um 18 Uhr sind wir retour im Camp und beschließen eine angenehme Dusche zu nehmen. Kaum sind wir fertig, kommt Yvonne angelaufen und teilt uns mit, dass wir schnell kommen sollen, wenn wir Löwen sehen wollen, ein Auto wartet auf uns. Auch zwei Deutsche (Peter und Roswitha aus Erlangen), die heute Nachmittag angekommen sind, fahren mit. Und tatsächlich sehen wir beim Airstrip zwei Löwenmännchen. Cool!!!

Ein stimmungsvolles BBQZurück im Camp sitzen wir mit einem weiteren Mosibier am Lagerfeuer und warten auf das BBQ. Es ist alles total schön hergerichtet. Die Tafel ist am Rasen gedeckt, mit Petroleumlampen beleuchtet, rund um den Pool stehen Papiersackerl mit Sand gefüllt und Kerzen drinnen. Das schaut so romantisch aus. Es gibt Gemüse, Salat, Ugali, Kartoffelauflauf, gegrilltes Hühnchen und Schwein. Es schmeckt köstlich. Wir genehmigen uns ein Glas Wein und unterhalten uns nett mit den Amis, Peter und Roswitha, dem Guide Weston und Yvonne. Danach sitzen wir noch kurz am Lagerfeuer mit Blick zu den Lagerfeuern am anderen Ufer, bevor wir um 21:45 Uhr in unser Luxuszelt schlüpfen.

224 km

16. Tag, 26.9.2011: Kasaka River Lodge (Lower Zambezi NP)

Um 5 Uhr kommt der Wächter und macht den Wecker: „knock-knock“. Etwas verschlafen packen wir uns zusammen und gehen zum Frühstück (Toast, Butter, Marmelade, Kaffee, Juice, Müsli, Früchte)

Um 6 Uhr geht der Gamedrive los. Wir sind mit den beidem Amerikanern und Peter und Roswitha unterwegs. Weston ist unser Fahrer und Guide. Wir starten Richtung Airstrip und dann weiter nach Osten. Wir fahren zuerst in der GMA (Game Management Area) herum, wo jede zweite Straße „Private Property“ ist und daher „no entry“. Als ich mir schon denke, dass das aber etwas fad ist, stehen wir schon vor dem Chongwe Gate zum Lower Zambezi NP.

Auf zum Morning Game DriveEin wunderschöner BaobabBüffel nehmen ein Schlammbad

Wir geben unsere Namen bekannt und schon fahren wir durch. Bei einigen Tukanen stoppen wir und sehen auch Impalas und einige Bushbucks. Nach einer relativ langen Fahrt kommen wir aber in eine wunderschöne Gegend. Wir fahren durch ein fast ausgetrocknetes Flussbett, wo wir mitten in eine Büffelherde gelangen. Zuerst sind sie verschreckt und versuchen mühsam durch den Schlamm zu fliehen, aber als der Motor aus ist, beruhigt sich die Lage wieder und wir können sie beim Grasen und Trinken beobachten. In der Herde befinden sich auch viele Kälber, die noch ganz hellbraun sind. Weiter geht’s und wir kommen in eine noch schönere Gegend. Man sieht den Fluss, fährt durch einen schönen Wald und hat die gelben Sandbänke des Zambezi in Sicht. Hier machen wir Halt zur Tea-Time – wie nobel …

Tea timeIch frage den Guide, ob ich mir zwei kleine Flaschen mit Sand für meine Sammlung anfüllen kann und er hat nichts dagegen. Super. Danach geht’s weiter. Jetzt kommen wir noch weiter in die wunderbare Landschaft rein, wo sich zig Elefanten aufhalten. Die Rinde schmecktHier dürfte es ihnen gefallen und auch schmecken, denn bei jedem Baum ist die Rinde abgebissen. Wir beobachten auch einen, der sich gerade so einen Happen genehmigt. Danach ist der Gamedrive beendet und wir kehren um. Die Rückfahrt geht sehr zügig voran und bis auf ein paar Impalas und Kudus, die der Ami immer noch mit Leidenschaft fotografiert (sein erster Afrika-Urlaub), ist nicht mehr viel zu sehen.

Um 11:30 Uhr sind wir im Camp retour, machen uns kurz frisch und gehen dann zum Lunch (Salat, Nudelsalat, Tomaten mit Mozzarella und kleine Pizzas). Es sind zwei Spanier eingetroffen mit denen wir nach dem Essen auch noch etwas plaudern. Anschließend begeben wir uns zur Siesta ins Zelt. Wolfgang macht ein Schläfchen und ich leg mich auf die Sonnenterrasse und schau auf den Zambezi. Danach genießen wir ein Bad in unserer Freiluftbadewanne, bevor wir wieder zum 4-Uhr-Tee gehen. Wir verabschieden die Amis, die abreisen, und begeben uns mit den zwei Deutschen Peter und Roswitha auf Abendgamedrive.

Chongwe GateWenn Büffel Trauer tragenSpotter Judith

Wir nehmen einen anderen Weg Richtung Airstrip und fahren dann nördlich davon in super Leopardengebiet, aber leider ohne Sichtung. Durch den Chongwe River durch kommen wir wieder zum Gate des NP. Von dort fahren wir Richtung Fluss, wo wir auf eine Sandbank gelangen, auf der ein ganz frischer Büffelkadaver liegt. Der Büffel dürfte von alleine gestorben sein. Zwei andere große Büffel „verabschieden“ sich von ihm und ziehen scheinbar traurig davon. Wir begeben uns wieder in die Ebene oberhalb des Flusses und machen einen total netten Sundowner-Stopp. Bei Mosi-Bier und Würstel genießen wir den Sonnenuntergang und plaudern recht nett mit Weston, Peter und Roswitha.

Als es schon dunkel ist, fahren wir retour. Damit Weston nicht fahren und mit dem Scheinwerfer leuchten muss, setz ich mich zu ihm nach vorne und mach den Spotter. Durch meine Beleuchtungskünste können wir nicht nur eine Menge Impalas entdecken, sondern auch zwei Elephant-Shrews (kleine süße Maus mit Rüssel und eines der „Little-Five“) und sogar zwei Stachelschweine! Voll cool, denn die sind nicht so leicht auszumachen.

Wieder werden wir verwöhntGegen 19:30 kommen wir ins Camp retour und gegen 20 Uhr wird ein leckeres 3-Gang-Menü serviert (Tomatensuppe, Rindfleisch in köstlicher Sauce, Kartoffeln, Gemüse und Kuchen). Wir plaudern mit den Deutschen und den Spaniern (Carmelo und Teresa), bevor wir alle gegen 21:30 Uhr in unsere Zelte gehen. Schließlich wollen wir uns alle morgen sehr zeitig zu einem Ganztages-Gamedrive aufmachen. Wolfgang macht noch Fotos vom überwältigenden Sternenhimmel und dann verziehen wir uns ins Bett.

0 km

 

17. Tag, 27.9.2011: Kasaka River Lodge (Lower Zambezi NP) 

Um 5 Uhr ist wieder „knock-knock“ angesagt. Nach dem Frühstück starten wir zu sechst mit Kingsley auf Ganztages-Gamedrive. Man merkt, dass er der Chef-Guide ist. Er hat einen ganz anderen Fahrstil, weiß viel über die Tiere und Pflanzen und hat auch einen guten Blick fürs Wesentliche.

Durchs Chongwe Gate geht’s wieder in den NP. Kingsley hört Warnrufe der Baboons und meint, dass evtl. ein Leopard in der Nähe ist. Auch die Impalas geben Warnlaute von sich. Wir kurven etwas in der Gegend herum und lauschen immer wieder. Wir entdecken ein Auto im Gebüsch und folgen ihm. Unter dichtem Gebüsch liegt eine Löwin. Nach genauerem Hinsehen entdecken wir, dass sie sich über ihr Frühstück in Form eines kleinen Büffels hermacht. Leider sind sehr viele Äste davor, aber mit dem Fernglas kann man es ganz gut erkennen. Ein weiteres Auto kommt dazu, und als wir retour schieben wollen, springt unseres nicht mehr an … Kingsley unternimmt einige Startversuche, aber erfolglos. So kommt der Guide des dritten Autos zu uns – trotz Löwin - hängt uns ans Abschleppseil und zieht uns retour aus dem Gebüsch. Zwischenzeitlich kommt ein zweites Chongwe Safaris Auto und die Fahrer und Guides reparieren den Wagen. Es war Luft in der Dieselpumpe. Nach einigen Startversuchen gibt Kingsley wieder Gas.

Hippos sonnen sich am Zambezi UferWir kommen wieder in die schöne Gegend wo wir auch gestern schon waren und machen dort auch wieder eine Trinkpause. Danach geht’s weiter und wir beobachten einige halbwüchsige Elefantenbullen, die, wie uns Kingsley erklärt, noch sehr unsicher sind, und uns mit Scheinangriffen drohen. Es wird auch heftig getrötet.

Ein schönes Stück weiter sehen wir einen Prachtbullen und Kingsley fährt unter einen Baum, der direkt auf dem Weg des Elefanten steht. Kingsley meint, wenn wir als erstes hier sind, dann akzeptiert der Bulle das und es ist seine Entscheidung, ob er näher zu uns kommt oder ausweicht. Der Bulle bleibt total ruhig, wenn auch wachsam. Er steht direkt neben unserem Auto und plötzlich streckt er seinen Rüssel ganz nach oben und holt sich aus der Baumkrone ein paar Früchte. Das ist ein Erlebnis und ein traumhaftes Fotomotiv! Mit dem Rüssel in der Höhe ist er an die 7 m  hoch. Bei den Früchten handelt es sich um die Schoten des Ana Trees, die auch sehr dekorativ sind. Wir sind alle fasziniert …

Ein unvergesslicher AnblickEr ist zum Greifen nah!

Weiter geht’s durch gutes Elefantengebiet, große Bullen, junge Bullen und auch Mütter mit kleinen Babys. Dann entdeckt Kingsley Löwenspuren in Höhe des Gebiets, das „Hippo City“ genannt wird. Es ist schon Mittagszeit, aber wir wollen lieber die Löwen sehen ("We are not here for lunch."). Wir verfolgen sie weiter und Carmelo und Kingsley entdecken die Löwen gleichzeitig (unsere Vermutung: Kingsley wusste sicher schon vorher, dass sie genau da liegen, hatte er sich doch zuvor mit einem anderen Driver in einheimischer Sprache ausgetauscht).

  Majestätisch liegen sie da...und faul

Er fährt mit uns querfeldein durch tiefen Sand bis zu den Löwen und wir entdecken immer mehr und mehr. 3, 4, 5,… , es sind 9 an der Zahl. Sie haben alle eine rote Farbmarkierung, die sie anscheinend von Tierärzten bekommen haben. Wir sind begeistert von so vielen Löwen auf einmal!

Nach einem ausgiebigen Fotoshooting spüren wir Hunger und Kingsley fährt mit uns weiter Richtung Jeki Airstrip, wo wir an einem Seitenarm des Zambezi schon von Lewis und einem weiteren Guide zum Lunch erwartet werden.

Das ist ein Service......und noch dazu in dieser Kulisse

Es sind Sessel und Tische aufgebaut, mit herrlichem Blick auf Elefanten und unzählige Marabus, die sich in der Mittagshitze am Himmel treiben lassen. Wir lassen uns die Ripperl mit grünem Salat und Bohnensalat und den herrlichen, selbst gemachten Mohnflesserln schmecken. Danach döst jeder etwas in seinem Sessel. Wie sagt Peter so treffend: „Ich liebe diesen kolonialen Stil“. Carmelo findet auf einem kurzen Abstecher in den Bush einen abgebrochenen Elefantenstoßzahn. Wir vermerken die Fundstelle am GPS, weil Kingsley die Daten dann gemeinsam mit dem Stoßzahn am Gate abgeben will.

Kurz nach 15 Uhr brechen wir von unserem idyllischen Plätzchen wieder auf und machen uns auf den Rückweg. Wir nehmen Großteils die Mainroad, wobei wir aber bei potenziellen Highlights einen Abstecher machen. So zeigt uns Kingsley ein Schlammloch, das langsam aber sicher austrocknet und in dem sich noch einige lebende Katzenwelse befinden. Die werden nach und nach von Fischadlern verspeist. Ein Fisch ist schon angebissen und bewegt sich trotzdem noch. Eine grausame Szenerie.

Noch ein letzter Sundowner in dieser fantastischen GegendZum Sundowner fahren wir eine wilde Rumpelpiste außerhalb des Gates, aber noch im NP, einen Berg hinauf. Am Weg dorthin jagt uns eine wütende Elefantenmutter hinterher, weil wir ihr Kind erschreckt haben. Am Fuße des Bergs haben ein paar Game-Scouts ihr Zelt für die heutige Nacht aufgeschlagen. Oben am Berg angekommen, genießen wir unser Mosi und die schöne Aussicht. Dann starten wir unsere letzte Etappe mit Scheinwerfer ausgerüstet, doch heute Abend machen wir keine Entdeckung mehr.

Um 19 Uhr sind wir retour im Camp, gehen schnell unter die Dusche und um 19:30 Uhr wird wieder ein köstliches Menü serviert (Butternut-Kürbissuppe, Barsch mit Reis und Gemüse, Zitronentorte). Heute leistet uns ein weißer sambischer Bursche Gesellschaft, der die Ausbildung zum Guide im Lower Zambezi NP macht. Es ist sehr interessant, mit ihm über die Ausbildung zu plaudern. Da wir alle erledigt sind, verabschieden wir uns dennoch recht bald und ziehen uns in unsere Zelte zurück.

0 km

18. Tag, 28.9.2011: Kasaka River Lodge - Monze

Gegen Morgen hören wir wieder Löwen. Es werden die Letzten auf dieser Reise sein – ein trauriges Gefühl macht sich in meiner Magengrube breit …

Um 5 Uhr ist wieder Morningcall und während wir uns anziehen kommen die Löwen hörbar näher. Nach dem Frühstück starten wir mit Roswitha, Carmelo, Teresa und Kingsley zum Bushwalk. Wir fahren mit dem Auto zum Chongwe Gate, wo wir den Scout abholen und dann geht’s ca. 1 km in den Park rein, wo wir das Auto unter einem Baum parken.

Morning Bushwalk mit KingsleyDas ist ein Stamm...


Wir werden instruiert, in einer Reihe zu gehen und leise zu reden. Kingsley zeigt uns viele interessante Dinge am Boden, auf den Sträuchern und Bäumen. Genau das macht einen Bushwalk aus. Wir sehen den Kapernbush, der jetzt in der Trockenzeit herrlich blüht und duftet, verschiedene Termitenbauten, Dung von Civet, Wasserbock und Stachelschwein. Er zeigt uns auch den Shepard-Bush mit seinen gewachsten Blättern, und erklärt uns, dass der kleine Trichter im Boden von einem Ants-Lion bewohnt wird. KapernbuschNahe dem Fluss gelangen wir in ein Gebiet, das total ausgeschwemmt ist und wie ein kleiner Grand Canyon ausschaut. Dort zeigt uns Kingsley zwei Skelette von Menschen aus der Zeit, als hier noch kein NP bestand. Auch Patronenhülsen finden wir. Diese stammen aus den 70er Jahren, als hier Kämpfe stattfanden. Am Rückweg zum Auto gehen wir noch am größten Baobab der Gegend vorbei, bevor wir nach einer Trinkpause den Scout wieder am Gate absetzen und Richtung Lodge fahren.

Um 10 Uhr sind wir retour und packen unsere sieben Sachen zusammen, machen noch Fotos und genießen ein letztes Mal unsere Open-Air-Badewanne mit Traumausblick. Wir bleiben noch zum Lunch. Um 12:45 Uhr verabschieden wir uns von allen, von Yvonne, Kingsley, Peter und Roswitha sowie von Carmello und Teresa. Der Abschied fällt sehr herzlich aus.

Kurz nach der Lodge bleiben wir bei einem Baum stehen, der mir schon vor einigen Tagen wegen seiner schönen tropfenförmigen Schoten aufgefallen ist, und wir pflücken einige davon ab. Dabei bekomme ich ganz schöne Kratzer von den Dornen ab. Ein Stück weiter bleiben wir nochmals stehen, da sich unser Unterbodenblech schon wieder nach hinten gebogen hat. Wolfgang klopft es mit einem Stein wieder nach oben, aber kurze Zeit später hören wir es schon wieder am Boden kratzen – jetzt soll’s uns gern haben. Es sind eh die letzten Kilometer auf gravel road. Bis Chirundu gehen die 70 km ganz gut dahin. Mit dem Ponton geht’s wieder über den Kafue River (USD 30,00). Auf der Teerstraße genehmigen wir uns ein Cola und machen Fahrerwechsel.

Die Straße über das Escarpment ist grundsätzlich nicht so schlecht, trotzdem stehen eine Menge LKW-Wracks am Straßenrand. Wir haben vor, am Campsite namens „The Farmhouse“, 37 km vor Mazabuka, zu übernachten, nur dort, wo uns das GPS das Abbiegen anzeigt, geht nur der Straßengraben in ein umzäuntes Feld. Na super … Der nächste CP ist noch 80 km weg und es ist bereits 17:15 Uhr. Aber es bleibt uns nichts anderes übrig als aufs Gas zu drücken. Es wird immer dämmriger und man kann den Gegenverkehr kaum noch erkennen, weil hier niemand das Licht aufdreht, solang es nicht stockfinster ist. Das Alles macht das Überholen der schweren LKWs nicht leichter.

Um 18:15 Uhr kommen wir am „Moorings Campsite“ an, der sich auf einem Farmgelände befindet und sehr nett angelegt ist. Wir genehmigen uns unser wohlverdientes Mosi und kochen Spaghetti.

273 km

19. Tag, 29.9.2011: Monze – Livingstone – Vic Falls

Moorings CampsiteUm 6 Uhr läutet der Wecker und wir krabbeln aus dem Zelt. Zum Frühstück gibt’s Kaffee und Kekse und eine dreifärbige Katze leistet und Gesellschaft. Wir verlassen den CP kurz vor 8 Uhr und fahren die 11 km nach Monze um zu tanken.

Die BP hat aber heute keinen Diesel, also fahren wir zur Kobil. Hier wird die Dieselzapfsäule gerade vom Tankwagen befüllt und so warten wir, bis der frische Diesel zum Verkauf steht. In der Zwischenzeit gehe ich zum Mummy’s Bakery um Brot für ein Corned Beef und das morgige Frühstück.

In Kalomo machen wir Fahrerwechsel und holen uns ein Cola aus dem Kühlschrank. Irgendwie plagt uns der Hunger, und so machen wir unter einem schönen Baum am Straßenrand Mittagspause. Wir verspeisen 2 Dosen Corned Beef, die 4 Tomaten, die wir auf der Strecke am Markt gekauft haben und das frische Brot. Weiter geht’s und um 12:40 Uhr kommen wir in Livingstone an.

Wir parken das Auto beim Museum, wo uns gleich eine Meute überfällt: Schnitzer, Autoaufpasser, Autowäscher – letzterer legt auch gleich ungefragt los. Wir lassen uns auf keinen Handel ein und gehen erst mal ins Museum, das ein paar ganz interessante Ausstellungsräume hat.

David LivingstoneLivingstone

Danach schlendern wir Richtung Crafts Market. Am Weg dorthin checken wir nochmals die Mails im Post.net, das im Stanley House untergebracht ist. Am Crafts Market erstehen wir ein Holzhippo um ZMK 40.000,00 + USD 2,00 + 2 T-Shirts, die sich der Verkäufter bei uns beim Auto abholt. Dort sind wir wieder von der wilden Meute umzingelt und wir bezahlen den Aufpasser mit Nudeln und Corned Beef und den Autowäscher mit Reis und Peanut Butter. Für 1 Corned Beef und eine Dose Bohnen erstehen wir noch ein Holz-Hippo und ein weiteres Holz-Hippo bekommen wir für ein Hemd. Nach diesem regen Tauschhandel verlassen wir Zambia und fahren zur Grenze.

Zurück am AusgangspunktVon Zambia sind wir relativ schnell draußen, aber jetzt fängt das Abenteuer erst richtig an. Wir als Personen sind auch schnell eingereist, aber wie immer ist das mit dem Auto so eine Sache. Planmäßig wären wir ja erst morgen nach Zimbabwe gefahren, aber da die INST-PVT-Cars (irgendeine Versicherung) und die Carbon Tax heute auslaufen, und uns von Britz gesagt wurde, dass wir die sonst bezahlen müssen, wenn wir erst morgen einreisen, fahren wir eben schon heute. Und genau da liegt der Hund begraben. Da das Auto nicht heute schon wieder Zimbabwe verlässt, machen die ein totales Theater. Außerdem will uns ein Versicherungsagent noch eine zusätzliche Versicherung über USD 50,00 andrehen, da die schon gestern abgelaufen ist. Auf das lassen wir uns aber nicht ein – vorerst … Dann erklärt uns der Zoll, dass es in Vic Falls keine Britz-Niederlassung gibt und möchte wissen, wo wir das her Auto haben. Es geht eine Zeit lang hin und her, bis wir unseren Britz-Vertreter erreichen und dieser meint, wir sollen alles bezahlen und er checke das morgen. Na hoffentlich! Total k.o. verlassen wir endlich nach zwei Stunden Tamtam die Grenze und fahren auf den Victoria Falls Rest Camp & Lodge CP.

Wir lassen das Auto stehen und gehen nur mit dem Geldbörsel eingesteckt zum Souvenir-Shopping. Wir erstehen einige Dinge an der Hauptstraße und gehen dann noch in den Crafts Market. Von dort gehen wir ins „The Kingdom“-Hotel, denn da gibt’s einen „Spur“ drinnen und wir lechzen beide schon nach einem Bier. Wir bestellen zwei Burger (die Weckerl sind aus, so bekommen wir dafür mehr Pommes …) und Bier dazu. Gegen 20 Uhr bummeln wir zum CP retour. Am Weg nehmen wir von einem Bottle Store noch zwei Zambezi Bier mit, die wir beim Auto vertilgen.

Nach diesem Fahrtag sind wir total erledigt und die Mücken treiben uns bald ins Zelt.

317 km

20. Tag, 30.9.2011: Vic Falls - Johannesburg - Frankfurt

Der Wecker würde erst um 6:30 Uhr läuten, aber wir werden beide schon um 6 Uhr wach. Wir frühstücken und verschenken einen 10l-Kanister Trinkwasser an eine deutsche Familie mit VW-Bus. Danach räumen wir das Auto zusammen, putzen es raus und verstauen unsere Sachen reisefertig. Wir gehen dann noch duschen und ziehen uns frische Sachen an, bevor wir um 10 Uhr zur Rezeption fahren. In dem Moment kommt auch schon der Britz-Vertreter daher. Er redet viel blabla wegen der Zahlungen gestern beim Zoll – wir werden das mit den USD 105,00 mit Hrn. Zangerle daheim checken, mit dem Britz-Vertreter hat das eh keinen Sinn. [Anmerkung: Britz hat daheim erst nach heftiger Urgenz unseres Reisebüros "kulanterweise" gezahlt, da der Britz-Vertreter nichts von dem getan hat, was er uns zugesagt hat. Zukünftig werden wir daher auch bei "renommierten Anbietern" nach dem Prinzip "cash against documents" handeln!]

Von den Vic Falls gehts zurück nach JohannesburgEr bringt uns zum Flughafen, wo wir 3 Stunden vor Abflug die Ersten sind. Wir können erfreulicherweise schon einchecken. Das Gepäck geht sogar bis Linz, wir müssen uns aber in Johannesburg die Boardingcards besorgen. Ich schaue anschließend in die Flughafenshops und nach und nach trudeln dann die Massen ein. Wir gehen durch die Sicherheitskontrolle und mir fallen die Stachelschweinstachel ein, die im Kamerarucksack sind, seit wir sie im Kafue NP gefunden haben. Ich komme aber trotzdem durch. Mal sehen, wie weit … Es sind immer noch 2 Stunden zu warten. Wir heben sehr pünktlich ab und landen sogar etwas früher als geplant in Johannesburg.

So haben wir gut 3 Stunden bis zum Weiterflug. Das ist gut so, denn hier gibt es so herrliche Shops – ich könnt glatt in einen Kaufrausch verfallen. Ein Zebrafell kostet jedoch zwischen EUR 1.800,00 und 2.000,00 … es wird ein Traum bleiben. Wir bummeln gemütlich zu unserem Gate, wo sich eine große Kindergruppe tummelt. Da fliegt eine halbe Schule mit und alle sind außer Rand und Band. Das wird super … Unser A380 namens WienIn diesem Moment dockt der A380 an, und diesmal ist es die „Wien“. Wie schön. Was vorhin noch nach einer Schule ausgesehen hat, entpuppt sich als ein Kinderchor. Der Chor bringt vor dem Check-in ein paar Ständchen in der Abflughalle. Auch sonst sind die Kinder sehr diszipliniert. Wir heben pünktlich um 18:40 Uhr ab.

Neben mir sitzt ein rotzelnder Franzose, der sich im Laufes des Abends auch noch mit Alkohol zuschüttet. Wir schauen ein paar Filme und gegen Mitternacht versuchen wir zu schlafen. Doch der Franzose ist ein Wahnsinn. Ich setze mich eine Reihe weiter nach hinten, wo noch 2 Plätze frei sind. Dort kann ich zumindest 3 Stunden schlafen. Auch Wolfgang kann etwas dösen.

0 km

21. Tag, 1.10.2011: Frankfurt - Linz

Um kurz nach 3 Uhr Früh servieren sie das Frühstück. Ich setze mich wieder zu Wolfgang. Der Franzose verhält sich mehr als eigenwillig und wir sind uns einig, dass er irgendetwas durch die Nase nimmt.

Wir landen 10 Minuten früher als geplant in Frankfurt, was auch gut ist, denn die Passkontrolle und v.a. der Sicherheitscheck sind mehr als mühsam. Wir stellen uns beim Durchleuchten in einer ewig langen Schlange an, aber als wir fast schon dran sind, werden alle Stationen geschlossen und es müssen alle schnell-schnell weg. Die Polizei rückt an, denn es wurde irgendein „gefährlicher“ Gegenstand gefunden. Wahrscheinlich hat jemand eine große Maglite Taschenlampe im Handgepäck so wie Wolfgang, denn das ist ein Schlaginstrument, lernen wir, als wir dann doch endlich dran kommen. Meine beiden „Stichwaffen“ in Form der Stachelschweinstacheln haben sie aber nicht gefunden. Ist ja ohnehin alles Hysterie.

Wir bummeln zum Gate und Wolfgang geht in die Lounge. Ich finde einen gratis Kaffeeautomaten und genehmige mir einen Cappuccino. Wolfgang bringt mir aus der Lounge ein Butterbrot mit.

In Frankfurt kommen wir mit ein paar Minuten Verspätung weg und somit um 10 Uhr in Linz an, wo wir der dritte Flieger sind und ewig auf das Gepäck warten. Dank zweier mitreisender Hon’s werden wir aber vorgereiht. Mutti und Vati holen uns ab.

Gesamtkilometer: 2.804 km