reiseleben.at

11. Tag, Mo, 12.9.2016: Lovina

Zum Frühstück gibt’s Kaffee, Fruchtsaft, ein Früchteteller und Eierspeise bzw Omelett mit Toast. Auf den Feldern neben dem Hotel hat die Reisernte begonnen.

Wir gehen nach dem Frühstück hin und sehen uns das aus der Nähe an. Die Bauern sind sehr freundlich und lassen sich gerne fotografieren. Die schwerste Arbeit, die traditionell von den Männern erledigt wird, das Dreschen, wird heute schon von einer Dreschmaschine erledigt. Das Schneiden des Reis ist Frauenarbeit und weiterhin reine Handarbeit.

 Reisernte IMG 0531  Reisernte 

Den Rest des Vormittags verbringen wir am Pool. Wir schmieden einen Plan für die nächsten Tage und besprechen diesen mit dem Hotelmanager, der uns viele informative Tipps gibt und uns anhand einer Landkarte bei der Zusammenstellung unserer Routen für die nächsten Tage sehr freundlich behilflich ist. Wir wollen auch noch einen Tag verlängern, leider ist das Hotel aber ausgebucht. Wir suchen uns daher ein anderes übers Internet, buchen aber im Pandawa Village ein Mofa für die nächsten 2 Tage, sowie einen privaten Transport von Lovina nach Ubud - samt Umweg über Tirtagangga.

Pandawa Village HotelAm Nachmittag gehen wir beide mit einem leichten Sonnenbrand auf den Schultern aufs Zimmer, ziehen uns um und genehmigen uns auf der schattigen Terrasse zwei Mixed Fruit Juices. Am Zimmer entdecken wir, dass die Ameisen sich durch die Fensterdichtungen gearbeitet haben und bekommen von der Rezeption einen Insektenspray, der das Problem sofort löst. Dann bummeln wir ins Ortszentrum und kehren ins Bintang Bali ein, ein klassisches Touristen-Restaurant, aber im Zentrum von Lovina gibt’s leider kaum andere Möglichkeiten. Wir bestellen uns Frühlingsrollen und als Hauptspeise Shrimps-Curry und Mahi-Mahi, dazu ein paar Biere (Bali Hai - schmeckt uns besser als Bintang). Das Essen schmeckt sehr gut und ist auch gar nicht so teuer. Am Heimweg suchen wir in den Geschäften nach einem Oberteil mit langen Ärmeln für die Moped-Ausflüge. Das ist gar nicht so leicht, aber Judith wird fündig. Wir verhandeln hart und zahlen am Ende IDR 70.000 (Anfangspreis IDR 150.000).

12. Tag, Di, 13.9.2016: Lovina (Danau Bratan, Pura Ulun Danu Bratan)

Air PanasUm kurz vor 8 Uhr gehen wir zum Frühstück und es wird auch das Moped gebracht. Wir bekommen eine kurze Einschulung und packen dann unsere Sachen ein und düsen los. Der Vermieter hat uns noch empfohlen, unsere Runde im Uhrzeigersinn zu fahren, weil die Strecke zwischen Munduk und Danau Bratan sehr steil ist und der Roller dafür zu schwach ist. Also fahren wir zuerst zu den heiligen, heißen Quellen von Air Panas. Wir kommen um 9:30 Uhr dort an und es ist wie erhofft noch wenig los. Nur ein paar Einheimische sind im Wasser. Ab 10 Uhr kommen die ganzen Ausflugstouren, dann wird es voll. Wir ziehen uns in den Umkleidekabinen um und steigen in das angenehm warme Wasser. Es gibt mehrere Becken, wobei das oberste am wärmsten ist. Das Wasser läuft aus mehreren Drachenköpfen in die Becken und die Leute stellen sich direkt unter die Drachenköpfe, damit der Wasserstrahl auf den Rücken bzw den Nacken trifft.

Nach einem kurzen Bad genießen wir die Szenerie noch ein wenig, dann duschen wir, ziehen uns um und gehen zurück zum Parkplatz. Auf dem Weg erstehen wir noch ein Badetuch und eine Hose für Judith um insgesamt IDR 150.000.

Wir fahren wieder zurück nach Lovina, lassen das Badezeug im Hotel und fahren um ca 11 Uhr weiter zum Danau Bratan. Auf dem Weg tanken wir noch um IDR 20.000,- 2,64l. Die Strecke führt nach Singaraja, wo der Verkehr ein wenig dichter wird. Aber wir sind bald durch und der Verkehr wird weniger. Die Strecke führt gemächlich nach oben und es ist angenehm zu fahren. Der Himmel wird immer dunkler und einige Kilometer vor dem Ziel beginnt es zu regnen. Wir halten beim erstbesten Warung, weil ohnehin Mittagszeit ist. Es ist ein ganz kleines Geschäft und es bleiben wohl wenige Touristen hier stehen. Ein paar Jungs helfen beim Übersetzen. Wir essen Nasi mit Sate und Soto Babi. Da es nach einem längeren Regenguss aussieht, kaufen wir uns einen einfachen Plastik-Regenschutz und fahren weiter. Es ist inzwischen ganz schön kalt geworden, das liegt in erster Linie an der Höhe und der Regen macht es auch nicht angenehmer. Wir kommen bald beim Ulun Danu Bratan Tempel an, aber es regnet immer noch. Also gehen wir zuerst in ein daneben liegendes Lokal, das „Coffee Break“ anpreist. Unsere Hoffnung, dass sie tatsächlich guten Kaffee haben, wird nicht enttäuscht. Dazu essen wir einen 'Stroberry' Pancake (Palatschinke mit Erdbeeren) und Pinsang Goreng (Bananen in Teig frittiert). Gegen 15 Uhr hört es auf zu regnen und wir gehen zum Tempel (Eintritt IDR 30.000 pP). Die Anlage ist sehr schön, hinduistische Tempel kennen wir bisher kaum, daher sind wir sehr angetan. Es gibt zwei Inseln mit jeweils einem Tempel darauf und eine Tempelanlage an Land.

Ulun Danu Bratan  Ulun Danu Bratan   Ulun Danu Bratan

AbendstimmungWir verbringen viel Zeit im Tempel und gegen 16:30 Uhr bemerken wir, dass der Tempel schön langsam geschlossen wird. Da wir noch einen langen Rückweg haben, sehen wir uns den nahen Markt nicht mehr an. Wir fahren gleich zurück bis zur Kreuzung, wo die Straße nach Munduk führt. Auf dem Weg nach Munduk bleiben wir ein paar Mal stehen, um den Ausblick auf die Seen auf der einen Seite und das Meer auf der anderen Seite zu genießen. Die Straße ist wirklich sehr steil, wir sind froh, dass wir uns hier nicht heraufquälen mussten. Ein Stück nach Munduk wird die Straße flacher und es beginnt eine herrliche Landschaft. Reisfelder, nette Dörfer, tropische Wälder, der Blick bis ans Meer, Nelkenplantagen, wir können gar nicht alles genießen, weil es schön langsam dunkel wird. Kurz vor Lovina machen wir noch Halt bei einer Warung, wo wir Mie Ayam Bakso essen. Es schmeckt sehr gut und ist supergünstig.

Zurück im Hotel setzen wir uns mit zwei Bier auf die Terrasse und genießen das Zirpen der Grillen im Reisfeld.

103,1 km.

13. Tag, Mi, 14.9.2016: Lovina (Sekumpol Wasserfall)

Wir stehen um 7 Uhr auf und packen schon mal alles soweit zusammen, da wir ja heute leider siedeln müssen. Nach dem Frühstück checken wir aus und lassen unser Gepäck in der Rezeption, da wir vor dem Übersiedeln noch den Sekumpol Wasserfall anschauen wollen. Um kurz nach 9 Uhr starten wir mit unserem Moped in Richtung Singaraya und weiter zum Wasserfall. Nach der Abzweigung von der Hauptstraße geht’s einige km auf einer ruhigeren Nebenstraße dahin. Der Weg wird immer abenteuerlicher. Bei den größeren Schlaglöchern sitzen wir auf unserem kleinen Moped immer wieder auf und ich mache mir Sorgen um den Hinterreifen. Der Weg wird immer steiler und plötzlich stehen wir vor einem Plakat mit dem Wasserfall. Wir sind etwas unsicher, ob wir richtig sind.

Die Besitzer der danebenliegenden Warung samt Shop erklären uns, dass wir das Moped bei ihnen stehen lassen können und der Wanderweg direkt bei ihnen weggeht. Wir sind Anfangs etwas skeptisch, aber es sollte sich als die beste Variante herausstellen. Denn ein paar Fahrminuten weiter oben, wäre der offizielle Parkplatz gewesen, wo örtliche Guides ihre unverzichtbaren Dienste anbieten und die Besucher erst wieder die Straße heruntergehen müssen, bis dahin, wo wir jetzt schon mit dem Moped stehen.

Also wandern wir los. Zuerst geht’s noch durch ein kleines Dorf. Der Weg ist durchgängig betoniert, da sogar hier in diesem steilen Gelände noch Mopeds fahren. Vorbei an kleinen Shops und Getränkeläden geht’s tiefer in den Dschungel, dazwischen immer wieder Kaffeepflanzen, Kakaobäume, Papayabäume, Kokospalmen. Es ist herrlich. Wir gelangen zu einer Aussichtsplattform, von wo man einen fantastischen Blick auf die Sekumpol Wasserfälle hat. Wir fühlen uns beide in einen Tarzanfilm versetzt. Von da an geht’s in hunderten steilen Stufen hinunter, über eine Brücke drüber und man kommt an eine Gabelung, wo es links zu den Sekumpol Wasserfällen geht und rechts zu den Lemukih Wasserfällen. Wir halten uns zuerst links. Der Weg ist nicht mehr weit, jedoch müssen wir noch einen knietiefen Fluss durchqueren. Die Wasserfälle sind eine Pracht. 5 Fälle prasseln mit Getose und Wind in einen kleinen Pool. Wir machen ein paar Fotos und stürzen uns dann in die Fluten. Das Wasser ist frisch und der kalte Wind jagt uns Anfangs die Gänsehaut über den Rücken. Nach dieser herrlichen Erfischung in Wahnsinnskulisse packen wir zusammen und machen uns auf den Weg zu den Lemukih Wasserfällen. Wir durchqueren wieder einen Fluss. Jetzt lassen wir die Badeschlapfen gleich an, denn der weitere Weg führt immer wieder durchs Wasser.

 Sekumpol Wasserfall   Sekumpol Wasserfall 

Sieht man von der Ferne nur einen Wasserfall, werden es beim Näherkommen drei wunderschöne, hohe Wasserfälle, die in einen größeren Pool münden. Wir genießen die Szenerie, machen ein paar Fotos und packen uns dann zusammen für den anstrengenden Aufstieg. Beim unserem Moped angekommen, lassen wir uns in der „Spice Warung & Restaurant“ nieder und bestellen 2 Dosen Cola und Wolfgang ein Chicken Curry und Judith Urab (klein geschnittenes Gemüse mit Kokosraspeln und balinesischen Gewürzen). Beides ist sehr gut. Nach dem Essen serviert uns die Chefin ein Tablett mit vielen kleinen Gläsern mit verschiedenen Getränken. Bali Kopi, Kopi Luwak, verschiedene aromatisierte Kaffees und verschiedene Tees. Wir kosten uns durch das Sortiment und kaufen dann bei ihr im Shop Kopi Luwak und Mangostane Tee - natürlich alles zum special price ;-)

Gegen 14 Uhr steigen wir wieder aufs Moped und fahren ins Hotel zurück. Im Pandawa Village Hotel müssen wir uns nun endgültig von dieser traumhaften Anlage verabschieden. Wir schultern zuerst einen großen Rucksack und einen kleinen und fahren damit ins Hotel Melamun, checken dort ein und holen dann die restlichen Rucksäcke und Kamerataschen. Leider kann das Hotel Melamun nicht mit dem Pandawa Village mithalten, aber das ist auch schwierig. Wir packen wieder mal alle Sachen um, um für den morgigen Transport gerüstet zu sein und springen dann in den Pool. Dieser ist angenehm warm und wir bleiben drinnen bis wir schrumpelig sind.

Seafood BasketDanach spazieren wir Richtung Ortszentrum und suchen uns was zu essen. Wir beschließen heute nochmals Seafood zu essen, da wir ja morgen das Meer verlassen. Die Warung Ayu spricht uns an und wir nehmen Platz. In der Happy Hour bestellen wir 2 Large Bintang um je IDR 28.000 und einen Mixed Seafood Basket für Wolfgang und ein Seafood Pepes (im Bananenblatt gegrillt) für mich. Wir warten über eine Stunde aufs Essen, dafür wird alles frisch zubereitet. Es schmeckt sehr gut, die Portionen sind jedoch indonesisch und so bestellen wir uns noch eine Portion gegrillten Tintenfisch als Dessert. Nach zwei weiteren Bieren leicht angeschwipst, gehen wir zum Hotel zurück.

56 km

14. Tag, Do, 15.9.2016: Lovina - Ubud

Unser Fahrer für heute ist überpünktlich im Hotel. Wir frühstücken noch schnell fertig und um 8:15 Uhr fahren wir los nach Tirta Gangga. Der Frühverkehr nach Singaraya ist wie in den letzten Tagen heftig und wir kommen nur langsam voran. Weiter draußen fahren wir direkt entlang des Meeres mit schönem Ausblick. Die Straßen sind in eher schlechtem Zustand, zwar ohne Schlaglöcher, aber sehr unruhig. Auch die Fahrweise unseres Fahrers macht das Mitfahren nicht gerade angenehmer. Bei einer Tankstelle verlangt er von uns den halben Fahrpreis, damit er den Sprit für heute bezahlen kann. Wir geben ihm IDR 400.000 und er tankt für IDR 170.000 - 26 l.

Um kurz nach 9 Uhr hält der Fahrer bei einem Tempel, um kurz zu beten. Die Balinesen sind sehr gläubig und beten mehrmals täglich.

Gegen 11 Uhr kommen wir in Tirta Gangga an. Wir zahlen IDR 20.000 pP Eintritt und durch ein Tor betritt man den Wasserpalast. Die Anlage ist wunderschön. Es gibt mehrere Becken, umsäumt von exotischen Blumen und Palmen. In einem der Becken sind verzierte Betonblöcke eingelassen, auf denen man durch das Becken spazieren kann. Man geht bei Reihen von Steinfiguren vorbei und auch den pagodenartigen Brunnen bekommt man schön zu sehen. Im Becken tummeln sich eine Menge Fische, unter ihnen wirklich riesige Khois. Man könnte auch in einem eigens dafür vorgesehenen Becken schwimmen gehen, wir hätten das Badzeug auch mit, aber die lärmenden asiatischen Badegäste und das nicht sehr saubere Wasser laden uns nicht dazu ein - auch wenn das Schwimmen hier ewige Jugend verspricht. Wer will das schon …;-) Wir spazieren ausgiebig durch die ganze Anlage, beobachten Libellen und Schmetterlinge an Helikonien, Seerosen, Lotusblüten und Strelizien.

 IMG 2513 IMG 2540   IMG 2545

Zu Mittag verlassen wir den Wasserpalast und genehmigen uns auf der anderen Straßenseite, wo unser Auto parkt, ein kleines Mittagessen. Wolfgang nimmt Nasi Goreng mit Ei und ich Soto Ayam. Unser Fahrer hält ein Schläfchen im Auto und kommt dann dazu. Er ist total krank, hustet, schnupft und hat fiebrige Augen. Er bestellt sich Ingwertee.

Um 13 Uhr fahren wir weiter Richtung Ubud. Der Verkehr wird immer dichter. Unzählige Klein-LKWs sind unterwegs und legen den Verkehr beinahe lahm. Das Autofahren hier in Indonesien ist wahrlich kein Spaß. 

Um 15 Uhr kommen wir in die Nähe von Ubud. Die Straße ist schmal und es herrscht dichter Verkehr. Der Fahrer weiß natürlich nicht genau, wo unser Hotel ist, also fragt er sich durch. Leider kennen sich die meisten Leute, die er fragt, auch nicht so genau aus. Zu allem Überfluss fängt es auch noch an zu regnen. Der Wolkenbruch ist für unsere Verhältnisse sehr heftig und binnen kürzester Zeit schießt das Wasser über die Straße. Es dauert fast 1,5 Stunden, bis wir unser Hotel Sunset Hill finden. Wir haben schon fast nicht mehr daran geglaubt.

Wir werden von Anita, der Chefin vor Ort, herzlich empfangen. Es gibt auch einen Welcome-Drink, den wir nach der langen Fahrt genießen. Unser Bungalow sieht nett und sauber aus. Der Weg durch den Garten ist dicht mit Helikonien bewachsen. Wir verstauen alles im Zimmer und wollen zuerst ins Internet schauen wegen der offenen Reiseplanung. Die Internetverbindung ist sehr schlecht und funktioniert nur vom Restaurant aus. Wir sehen uns verschiedene Angebot an, schreiben ein paar Mails und die Zeit vergeht wie im Flug. In den Ort geht man zu Fuß ca 25 Minuten, das ist uns für heute Abend zu weit, auch wenn es inzwischen aufgehört hat zu regnen. Wir essen daher im Hotel-Restaurant Nasi Campur und Mie Goreng. Es schmeckt sehr gut, aber es sind europäische Portionen, das sind wir gar nicht mehr gewöhnt.