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1. Tag, Fr, 2.9.2016: Linz - Wien - Dubai

Mit etwas Verspätung geht’s mit dem Zug von Linz zum Flughafen Wien. Mit einem Becher Sekt stoßen wir auf unseren Urlaub an.

Da wir schon online eingecheckt haben, geht die Gepäcksaufgabe sehr flott. Auch das Boarding ist rasch erledigt. Um ca. 23 Uhr heben wir Richtung Dubai ab.

2. Tag, Sa, 3.9.2016: Dubai - Jakarta

Auf geht'sUm 6 Uhr Ortszeit (4 Uhr MEZ) landen wir in Dubai. Im Anflug können wir im Morgendunst den Burj Khalifa sehen. Im Terminal angekommen, lösen wir unseren Emirates Food Voucher ein, den wir bei der Gepäckaufgabe in Wien bekommen haben. Im Café Costa bekommen wir dafür ein getoastetes Sandwich, 1 Apfel/Banane und einen Kaffee.

Nach diesem Frühstück bummeln wir etwas die Einkaufsmeile entlang und beobachten die Leute. Man sieht hier wirklich buntgemischte Nationalitäten. Vollverschleierte, halbverschleierte, westlich gekleidete Frauen und Männer in „Nachthemden“ und eine große Gruppe von Männern in eine Art Saunahandtuch gewickelt. Wir vermuten, es handelt sich um irgend welche Ordensmänner.

Um 10 Uhr geht’s weiter nach Jakarta. Wir haben wieder feine Plätze im Flieger und starten gleich mit dem Filme schauen. Obwohl wir jeweils nur ca. 1 Stunde geschlafen haben sind wir relativ fit.

Wir landen um 21:50 Uhr Ortszeit in Jakarta. Die Einreise geht rasch und auch unseren kostenlosen Hotel-Shuttle zum FM7 Resort finden wir sofort. Wir wechseln gleich EUR 50,00 auf 715.000,00 IDR (Kurs 14.300). Um 23:30 Uhr kommen wir endlich auf unser Zimmer. Wir sind fast 36 Stunden auf den Beinen.

3. Tag, So, 4.9.2016: Jakarta - Yogjakarta

Das Hotel ist so groß, dass wir uns zwei mal verlaufen, bis wir die richtige Tür zum Frühstücksraum finden. Es gibt indonesisches, amerikanisches und europäisches Frühstück, wir mischen alles ein wenig. Um 8 Uhr bringt uns der Transfer zum Flughafen. Alles läuft sehr zügig und zuverlässig. Um 10 Uhr geht’s in kurzem Flug nach Yogjakarta. Wir buchen ein Rajawali Taxi in der Flughafenhalle um IDR 55.000 bis zum Omah Garuda Homestay. Dort zeigt uns die nette Rezeptionistin Dari das Haus und unser Zimmer. Sehr schön! Im Zimmer beratschlagen wir kurz, wie wir die nächsten Tage gestalten und wir beschließen, heute mit dem öffentlichen Bus in das Stadtzentrum zu fahren. Die Linie A1 fährt ganz in der Nähe weg. Bei der Bushaltestelle zahlt man „Eintritt“ (IDR 7.000 für zwei Personen) und dann wartet man auf einer Rampe neben der Straße auf den Bus. Ähnlich wie beim Bahnsteig am Bahnhof fährt der Bus vor und man steigt ebenerdig zu. Leider ist heute viel los und wir müssen einigen Bussen hinterhersehen, die überfüllt waren.

In der Jl. Malioboro steigen wir aus. Eine endlos lange Einkaufsstraße liegt vor uns. Da heute Sonntag ist, ist extrem viel los. Ein Jahrmarkt ist nichts dagegen! Trotz des dichten Gedränges behalten wir den Überblick, denn wir sind durchschnittlich mindestens einen Kopf größer als die Einheimischen. Die Stände auf dem Gehsteig bieten riesige Berge von T-Shirts, Batik-Stoffe usw an. Wir machen auch einen kurzen Abstecher durch den Pasar Beringharjo, einem großen Basar. Wir quetschen uns durch den Hauptgang über 3 Stockwerke und haben gefühltermaßen nur einen Bruchteil des ganzen Marktes gesehen.

Schön langsam bekommen wir Hunger und wir versuchen die ersten Garküchen an der Straße. Die Damen bieten auf einem gefalteten Blatt Papier Nasi Campur (Gemüse und gebratene Nudeln mit Erdnuss-Sauce). Es schmeckt sehr gut, wir verlangen ein wenig Chili zum „verfeinern“ und bekommen erstaunte Blicke, weil wir als Touristen gerne „spicy“ essen. Die Portion ist nicht sehr groß, und so probieren wir ein Stück weiter Sate (gegrillte Hühnerspieße) mit Kochbananen und einer anderen Erdnuss-Sauce. Gegen Abend machen noch mehr Ess-Stände auf und wir setzen uns in ein Gehsteiglokal, bei dem man bei Tisch, aber auf Strohmatten am Boden sitzt. Am Nachbartisch sitzt eine Gruppe jugendlicher Einheimischer. Ein Mädchen ist offenbar ganz angetan von uns beiden und ein Junge stachelt sie offenbar an, einen Selfie mit uns zu machen. Sie nimmt ihren Mut zusammen und kommt mit ihrem Handy herüber. Sie kann fast kein Englisch und so lachen wir einfach in die Kamera. Wir sind uns sicher, dass wir heute das große Gesprächsthema in ihrer Whatsapp-Gruppe oder auf Facebook sind.

Abendessen  Hühnermägen am Spieß   Nasi Campur

Gegen halb 6 wird es bereits dämmrig und wir machen noch eine letzte Runde. Vor der Vredeburg stehen kostümierte Figuren aus allerlei Filmen und warten darauf, dass sich die Leute mit ihnen gegen einen geringen Betrag fotografieren lassen. Es gibt Hello-Kitty, Star Wars, Hulk, usw, außerdem werden eine Eule und Schlangen fürs Fotoshooting angeboten - für unseren Geschmack etwas eigenartig. Die Angebote der Ess-Stände werden auch immer spezieller. Es gibt bspw eine Suppe mit frittiertem Hahn-Kopf. Weil ich immer noch hungrig bin, kaufen wir uns nochmal ein Gemüseteller mit Erdnusssauce. Die Verkäuferin spricht ein bisschen Englisch und Judith interessiert sich für die Angebote, die wir nicht kennen. Darunter sind Hühnermägen am Spieß, Gudeg (Jackfruit) und gekochte, olivgroße Eier am Spieß.

Nach diesem Mahl sind wir satt und schlendern in Richtung Bahnhof. Auf dem Weg halten wir ein Taxi an und lassen uns nach Hause bringen. Mit Taxameter kostet es knapp IDR 28.000.

4. Tag, Mo, 5.9.2016: Yogjakarta (Prambanan)

Wir schlafen gut und lange. Kurz vor 9 Uhr klopft Dari vorsichtig an der Tür, weil das Frühstück auf uns wartet. Es gibt eine Suppe mit Sojasprossen und Reis, Wassermelone,  Saft und Kaffee. Es schmeckt gut und wir werden fit für den Tag. Heute wollen wir zum Prambanan Tempel fahren. Bevor wir uns auf den Weg machen, ersuchen wir Dari, ein paar Ausflüge für die nächsten Tage für uns zu buchen. Dann geht’s ab zur Bushaltestelle und mit dem 1B fahren wir raus aus der Stadt. Heute geht es ganz einfach, es ist viel weniger los. Am Flughafen müssen wir umsteigen und weiter geht’s mit dem 1A Bus.

Von der Bushaltestelle ist es nur ein kurzer Weg bis zum Eingang des Prambanan. Der Eintritt kostet mit dem Kombiticket IDR 325.000 pro Person (Kombi mit Kraton Ratu Boko, inkl Transfer dorthin und wieder zurück). Es ist gerade Mittag und die Sonne steht ganz hoch am Himmel. Der Tempel ist sehr beeindruckend, mehr als 1000 Jahre alt und noch sehr gut erhalten, ein Unesco-Weltkulturerbe. Die Anlage besteht aus mehreren Tempeln und wir wandern sie trotz der Mittagshitze gemächlich ab. Es hat deutlich über 35 °C und eigentlich ist es nur im Schatten erträglich.

Prambanan Ganesha Prambanan

PrambananUm 14:30 Uhr fahren wir mit dem Transfer-Bus zum Kraton Ratu Boko. Dari meinte, der Sonnenuntergang wäre von dort oben am schönsten. Die Fahrt geht auf einen niedrigen Hügel und dauert ca 15 Minuten. Von der Anlage sind nur noch wenige Reste übrig, wir sind mäßig begeistert. Der Ausblick ist toll, aber leider ist es sehr dunstig. Wir wollen wieder zurück zum Prambanan Tempel und nehmen den letzten Transfer um 15:30 Uhr. Gegen Abend wird das Licht beim Tempel besser und wir betrachten den Tempel von allen Seiten. Um 18 Uhr ist es dunkel, der Tempel wird zugesperrt und wir gehen zurück zur Bushaltestelle. Retour geht’s mit dem 1A durchgehend.

In der Stadt gehen wir gemütlich zurück Richtung Hotel. In der Nähe ist die „Cubic“ Bar, wo es endlich mal ein Bier gibt. Wir genießen ein paar kühle Getränke, bevor wir retour ins Hotel gehen.

5. Tag, Di, 6.9.2016: Yogjakarta

Heute stehen wir schon etwas früher auf. Um 7 Uhr gibt’s Frühstück - gebratener Reis mit Ei und Würstel, dazu Papaya, Saft und Kaffee. Danach machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Mit dem Bus kennen wir uns jetzt schon ganz gut aus - die Linie 1A bringt uns in die Stadt zur Vredeburg. Von dort ist es nur ein kurzer Weg zum Alun Alun Lor, dem nördlichen Vorplatz des Kraton, des Sultanspalasts. Der Eintritt kostet IRD 7.000 pP für den Audienzplatz. Von dort muss man wieder auf die Straße und ein Stück weiter noch einmal Eintritt bezahlen - IRD 12.500 pP + IRD 1.000 für Foto. Im Kraton gibt es einige Bauwerke zu besichtigen und ein paar kleine Museen mit Bildern, Geschirr, Batik-Mustern, usw. In einem Pavillon spielt heute Vormittag ein javanisches Orchester Gamelan-Musik und Gesang. Wir hören einige Zeit zu, dann schauen wir weiter. In einem Hof sitzen viele Hofangestellte, gekleidet in Sarong und mit einem Dolch im Gürtel. Auch wenn wir von den Ausstellungen viel nicht verstehen, weil es nur auf indonesisch beschriftet ist, brauchen wir fast drei Stunden für die Besichtigung des Kraton

Kraton - Sultanspalast Kraton - Sultanspalast Kraton - Sultanspalast

Anschließend gehen wir weiter zum Wasserschloss Taman Sari (Eintritt IRD 15.000 pP). Das Wasserschloss ist eigentlich mehr eine Siedlung, über die sich ein paar historische Bauwerke verteilen. Dazwischen sind viele kleine Häuschen, an denen ganz enge Gassen vorbeiführen - gerade breit genug für zwei Menschen oder ein Moped. Die Mittagshitze lassen wir im Watercastle-Cafe vorübergehen. Wir trinken einen Teh Sappan, der mit Kardamon, Ingwer, Gewürznelken und Zimt zubereitet ist,  und essen eine Kleinigkeit. Der Tee schmeckt ausgezeichnet und wir bestellen noch eine Kanne nach. Gegen 14 Uhr wagen wir uns wieder aus dem Schatten und beginnen die Besichtigung des Taman Sari. Vom Schloss sind leider nicht mehr viele Gebäude übrig. Die Wasserbecken sind noch zu sehen, und sie sind wirklich schön angelegt. Besonders gefallen hat uns das Gebäude Sumur Gemuling, das vermutlich eine wassergeflutete Moschee war. Der Eingang ist sehr versteckt, ein Gang führt zum kreisrunden Zentrum des Gebäudes, von wo aus mehrere Stufen nach oben führen. 

Taman Sari  Taman Sari   Taman Sari

Nach einer so ausgiebigen Besichtigung ist uns der Sinn nach etwas anderem. Eher zufällig gelangen wir zum Alun Alun Kidul, dem südlichen Platz des Kraton. Dort lassen wir uns im Schatten eines Baumes nieder und beobachten das Treiben. Der Platz ist fast quadratisch mit mehreren Hundert Metern Seitenlänge. Es ist ein beliebter Treffpunkt. Die Mopeds und Autos fahren im Kreis. Viele Marktstände werden aufgebaut. Die eine Besonderheit des Platzes sind die Tretautos, die bunt bemalt und mit Leuchtschlangen und Musik ausgestattet sind. Die zweite Besonderheit sind die beiden großen, von einer Mauer umzäunten Banyan-Bäume in der Mitte des Platzes. Dem Brauch nach lässt man sich am Rand des Platzes die Augen verbinden, wünscht sich etwas und versucht, blind zwischen den Bäumen durchzugehen. Schafft man es, geht der Wunsch in Erfüllung.

Tretautos am Alun Alun Kidul Alun Alun Kidul 

Anschließend bummeln wir in die Jalan Malioboro. Auf dem Weg bekommt Wolfgang Hunger und wir gustieren, was wir heute ausprobieren wollen. Wolfgang kauft sich eine Soto, eine Suppe mit allerlei Einlagen (IDR 12.000). Dann kaufen wir uns ein Nasi mit Gemüse und Erdnusssauce und ein Tempe (frittierte fermentierte Sojabohnen). Zum Abschluss probieren wir beim nächsten Stand Onde-Onde (süße Bällchen aus Sticky-rice gefüllt mit Sojabohnenmasse) und Kelepon (Kokos-Bällchen aus Sticky-rice). Onde-Onde schmeckt uns sehr gut, das andere weniger. Mit vollem Magen suchen wir uns ein Taxi, das uns ins Hotel zurück bringt.

6. Tag, Mi, 7.9.2016: Yogjakarta (Borobudur)

Um 3:30 Uhr läutet der Wecker. Noch schläfrig verlassen wir das Hotel. Der Nachtwächter gibt uns noch ein Frühstückspaket mit, das für uns vorbereitet wurde. Pünktlich um 3:45 Uhr holt uns der Bus ab. Mit einem Affenzahn geht’s zum Borobudur. Unser Fahrer scheint ein Rennen zu fahren. Die wenigen Mopeds und Autos auf der Straße überholt er mit Lichthupe und hoher Drehzahl.

Nach einer langen Fahrt kommen wir am Tempel an. Der Fahrer kassiert (IDR 110.000 pP für die Fahrt, IDR 400.000 pP Eintritt). Der Zutritt erfolgt über das Hotel Manohara, wo wir eine kleine Taschenlampe und einen Sticker bekommen. Es ist noch stockdunkel, als wir auf den Berg gehen. Nur die Taschenlampen und eine spärliche Beleuchtung weisen uns den Weg. Am Borobudur oben sind auf der Ostseite schon viele Touristen versammelt, die den Morgen erwarten. Wir spazieren oben im Kreis herum und suchen uns gute Fotomotive. Es liegt dichter Nebel über dem Land und die Sonne wird erst als rote Scheibe sichtbar, als sie schon weit am Himmel steht. Das Licht ist aber ganz wunderbar. Die Stimmung ist herrlich und wir sind froh, diese Tour gewählt zu haben.

Borobudur bei Sonnenaufgang   Borobudur bei Sonnenaufgang Borobudur 

 

Borobudur   Borobudur  Borobudur

Gegen 8 Uhr mischen sich die ersten Tages-Touristen unter uns (leicht zu erkennen am anderen Sticker und am Sarong, den diese tragen müssen, wenn sie keine lange Hosen anhaben). Wir machen uns langsam auf den Rückweg. Beim Hotel bekommen wir für unsere Eintrittskarte noch einen Kaffee und einen Snack. Um 8:30 Uhr geht’s wieder zurück in die Stadt. Wolfgang ist hundemüde und schläft schnell ein. Judith bleibt wach und ist besorgt, weil auch der Fahrer müde zu sein scheint. Zum Glück biegt er zu einer Tankstelle ab und ist danach wieder halbwegs fit.

Um 10 Uhr sind wir wieder pünktlich im Hotel zurück. Das kühle dunkle Zimmer mit dem großen Bett lädt dazu ein, noch ein kleines Schläfchen zu machen. Danach setzen wir uns ins Esszimmer, trinken Kaffee und plaudern mit Dari. Übers Internet buchen wir ein Zimmer für die ersten Tage auf Bali.

Am Nachmittag suchen wir uns einen Money-Changer (EUR-Kurs 14.650) und gehen danach zum Bahnhof, um die Tickets für morgen für die Fahrt nach Solo zu kaufen. Die Tickets für den Prameks gibt’s am anderen Ende des Bahnhofs. Dort angekommen gibt es eine lange Schlange vor dem Fahrkartenschalter und eine kurze vor dem Reservierungsschalter. Da die Tickets angeblich frühestens 3 Stunden vor Abfahrt gekauft werden können, wollen wir reservieren. Für den Reservierungsschalter muss man eine Nummer ziehen, doch der Automat spuckt keine Nummer mehr aus. Also ziehen wir eine Nummer für den Information Desk. Dort erklärt uns die nette Dame, dass heute für den Reservierungsschalter keine Nummern mehr ausgegeben werden (der Schalter schließt eine Stunde später). Es bleibt uns nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge zu gehen und zu hoffen, dass wir morgen ein Ticket bekommen.

Danach schlendern wir in die Jl. Malioboro, schauen uns nach Hosen, Flipflops, Rucksäcken und etwas zu essen um. Zuerst gehen wir in ein kleines Restaurant auf ein Gerichte mit Huhn und Reis und eine Suppe und danach shoppen. Wir brauchen insgesamt zwei Durchgänge, bis wir bei allem fündig werden. Dazwischen gönnen wir uns einen Kopi Jos (ein Kaffee im Glas, in das eine glühende Kohle geworfen wird), er schmeckt uns sehr gut. Kopi Jos gibt’s bei den Warungs in der Jl. Mangkubumi gleich in der Nähe des Bahnhofs. Außerdem probieren wir bei einem Stand Lumpia (eine Art Frühlingsrolle). Zu guter letzt kaufen wir noch eine Schachtel Oleh-Oleh mit verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Ein Taxi bringt uns wieder zurück zum Hotel.

7. Tag, Do, 8.9.2016: Yogjakarta - Solo - Yogjakarta

Nette BekanntschaftenWir stehen um halb 7 Uhr auf und trinken schnell einen Kaffee. Unser Frühstückspaket steht wieder vorbereitet in der Rezeption und das bestellte Taxi ist wieder 15 Minuten vor der vereinbarten Zeit da. So starten wir Richtung Bahnhof Stasiun Tugu. Dort gehen wir zum Prameks Schalter, doch leider ist der Zug für 7:35 Uhr schon ausverkauft und wir müssen auf den nächsten warten, der erst um 9:10 Uhr geht. Wir gehen ein wenig auf und ab, als uns ein junger Bursch in Uniform anspricht, ob er sich mit uns etwas unterhalten darf, damit er sein Englisch übt. Es stellt sich heraus, dass er und seine 3 Kumpels in ein College der Bahngesellschaft gehen und in der Ausbildung für den Sicherheitsdienst sind.

Der Zug fährt eine dreiviertel Stunde vor Abfahrt ein und wird gleich gestürmt. Die Plätze sind einfach, aber gepolstert und sauber. Wir fahren pünktlich ab. Leider ist der Zug außen mit bunten Folien beklebt, sodass man wenig von der Landschaft sieht. Bei der zweiten Station steigen sehr viele Leute zu und die meisten müssen stehen. Wir sind sehr froh über unseren Sitzplatz, denn die Fahrt dauert 1 Stunde 15 Minuten.

In Solo wollen wir zuerst eine Rückfahrkarte für den letzten Zug um 19:40 Uhr kaufen. Man muss wieder ein Ticket ziehen. Es sind über 70 Nummern vor uns und somit müssen wir eine Stunde warten, bis wir an der Reihe sind. Aber da die Hinfahrt schon ausverkauft war, wollen wir bei der Rückfahrt nichts riskieren. Als wir endlich an der Reihe sind, ist es schon nach 11 Uhr. Nach dem Ticketkauf wollen wir zum Pasar Gede Markt und suchen ein Taxi, um etwas Zeit zu sparen. Im Bahnhofsgelände gibt es viele Taxis, aber die wollen einen Mindesttarif von IDR 30.000. Wir halten das für völlig überzogen, noch dazu, weil im Taxi selbst ein Mindesttarif von IDR 25.000 angeschrieben ist. Also gehen wir auf die Straße und halten das erstbeste Taxi auf. Der Fahrer will keinen Mindesttarif und schaltet auf Nachfrage das Taxameter ein. Die Fahrt kostet IDR 15.000.

Der Pasar Gede bietet vor allem Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch. Gegen Mittag haben viele Stände schon zu, aber es gibt immer noch viel zu sehen. Besonders beeindruckt sind wir natürlich von den Angeboten, die es bei uns auf Märkten nicht gibt zB Heilkräuter, Rinderinnereien, Schweinedärme oder ganze Hühner (vom Kamm bis zu den Krallen). Beim Eingang kaufen wir uns Dawet Telasih (enthält: Reis, Palmzucker, Reismehl, Fermentierten Reis, Kokosmilch); das kalt serviert wird und ausgezeichnet schmeckt.Am Markt Pasar Gede

Dann gehen wir zum Batik Market Pasar Klewer, wo bestimmt mehrere Hundert Stände ihre Ware anbieten. Es gibt sehr schöne Stoffe, im Ballen oder zu Kleidung verarbeitet. Wir merken schnell, dass bei Qualitätsware die Preise deutlich höher sind und die Händler auch nicht viel mit sich reden lassen.

Die Zeit vergeht wie im Flug und es ist schon kurz vor 14 Uhr. Dabei wollen wir unbedingt noch ins Batik-Museum, das nur bis 16 Uhr geöffnet hat. Da wir kein Taxi finden, winken wir ein Becak (Fahrradrikscha) herbei.

Das Batik-Museum ist sehr interessant. Es ist ein Privatmuseum (Eintritt IDR 35.000 pP), das von einem großen Batik-Produzenten eingerichtet wurde. Ausgestellt wird dessen Privatsammlung an Mustern und Stoffen, die er über Jahrzehnte gesammelt hat. Wir bekommen die Herkunft und die Bedeutung der Muster und Farben erklärt und zum Schluss sehen wir auch die Produktion. Im angeschlossenen Souvenir-Shop gibt’s allerlei kleine und große Stücke zu sehen. Nach einem Blick auf die Preisschilder wissen wir, dass echte Batik nicht nur in seiner Bedeutung für die Indonesier, sondern auch dem Preis nach mit echter österreichischer Tracht vergleichbar ist.

Batik Museum   Batik-Stoff Batik-Stempel 

Der Becak-Fahrer hat natürlich vor dem Museum auf uns gewartet und wir lassen uns zum Kraton fahren. Dort gehen wir ein wenig die Mauer entlang (das Museum hat nur bis 14 Uhr geöffnet und soll innen nicht besonders sehenswert sein). Wir merken, dass wir sehr hungrig sind, wir haben heute seit dem Frühstück nichts gegessen. Wir suchen uns das nächstbeste Warung und kaufen uns zwei Portionen Bakso Komplit (Hühnersuppe mit Fleischbällchen, Nudeln, Frühlingsrollen, usw, dazu grünes Blättergemüse). Es schmeckt sehr gut! Wolfgang war das natürlich wieder zu wenig und so wollen wir einen Tipp aus dem Reiseführer suchen. Leider finden wir die Adresse nicht und so fallen wir einfach ins nächstbeste Lokal ein. Das hat etwas von einem indonesischen Fastfood-Lokal, es gibt Nudeln in verschiedenen Farben (grün, orange, lila, oder normal) und wir essen zwei Schüsseln Mie Ayam Bakso. Jetzt fehlt uns zu unserem Glück nur noch ein Taxi. Wir stehen vor dem Lokal, studieren die Karte und stellen fest, dass wir kein einziges Taxi vorbeifahren gesehen haben, während wir gegessen haben. Da ruft uns ein Junge mehrmals zu „Taxi, Taxi“. Als wir endlich darauf reagieren, deutet er auf ein Taxi, das 20 Meter hinter uns steht. Der Fahrer schläft gerade und muss erst seine Schuhe anziehen, als wir einsteigen. Unmittelbar vor dem Bahnhof sagt er etwas mit „3“ und „parking“. Wir nehmen an, dass er die Parkgebühr für den Bahnhofsparkplatz meint und rechnen schon mal IDR 3.000 zum Fahrpreis laut Taxameter dazu. Als wir bezahlen wollen (IDR 12.000 + 3.000) und ihm 15.000 geben, wird er ärgerlich und gibt uns zu verstehen, dass die Mindestrate IDR 30.000 sei. Wir sagen ihm, dass wir das Taxameter verlangt haben und das zeigt nicht mehr als die 12.000. Außerdem hat er nichts von einer Mindestrate gesagt, als wir losgefahren sind. Er schimpft so laut, dass die Kofferträger schon lachen und wir gehen einfach in den Bahnhof hinein.

Im Zug finden wir wieder einen Sitzplatz. Zurück in Yogja nehmen wir ein Taxi zum Hotel. Dort packen wir ein wenig zusammen, damit wir in der Früh schneller fertig sind.