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7. Tag, 20.8.2008: Cameron Highlands - Kuala Tahan

Zum Frühstück gibt’s kontinental (Toast, Butter, Orangenmarmelade), malayisch („Palatschinken“, Nudeln) und japanisch (Reissuppe mit div. Einlagen). Wolfgang isst japanisch-kontinental und ich kontinental mit Eierspeis; beide mit Früchten zum Abschluss.

Nach dem Auschecken wechseln wir bei einem Schmufti-Money-Changer EUR 200,00. Der Kurs ist o.k., aber der will mich doch glatt um RM 50,00 betrügen. Aber nicht mit mir. Da ist er gleich noch unfreundlicher geworden, aber ich auch – so ein Schuft. Die ersten km staut es wieder. In Kampong Raja biegen wir ab auf eine fast neue, meist 4-spurige Autobahn/Straße, auf der fast kein Verkehr ist. Über zahllose Hügel, Berge und Täler geht’s Richtung Gua Musang. Dort machen wir kurz Rast auf ein Cola und Fahrerwechsel. Ca. 30 km vor Kuala Lipis machen wir bei einer „Raststation“ – eher mehr ein Holzverschlag mit einer Blechvitrine, die das Buffet darstellt – Mittag (13:00 Uhr). Wir essen jeder Nasi mit Huhn, Gemüse und scharfer „Sos“, um RM 7,00! Das ist sehr lecker. Kurz danach tanken wir bei einer Petronas Tankstelle noch 20 l um RM 54,00. Dann geht's weiter nach Kuala Lipis. Hier ist wieder viel Verkehr und wieder zeigt sich, dass Malayen nicht richtig Auto fahren können. Es ist auch wieder ein Auto (diesmal ein LKW) im Straßengraben zu sehen, das uns das bestätigt. Weiter geht's nach Benta und Jerantut und von dort nach Kuala Tahan. Auf dieser Strecke geht’s zig km lang nur durch Ölpalmenplantagen – soweit das Auge reicht.

Gegen 16:00 Uhr kommen wir komplett durchgeschwitzt in Kuala Tahan an und gehen zuerst mal zur Tourist Info. Aber dort können sie uns auch nicht sagen, ob es am anderen Flussufer im Mutiara Taman Negara Resort noch freie Zimmer gibt. Sie meinen nur, dass um 16:30 Uhr ein großes Boot kommt und wir uns beeilen sollten, um vor diesem Boot da zu sein. So fahren wir mit dem Fährboot um RM 1,00 p.P. ans andere Ufer und kommen dort gleichzeitig mit einer französischen Reisegruppe an. In dem ganzen Durcheinander bekommen so auch wir ein feuchtes Erfrischungstuch und einen Welcome-Drink. In der Rezeption sagt man uns, dass nichts mehr frei ist für 3 Tage, nur 1 Nacht in einem RM 1.800,00-Bungalow (EUR 360,00!!). Das ist halt schon a bissl viel… und so kehren wir wieder ans andere Ufer zurück und setzen unsere Herbergssuche fort.

Wir probieren es mal beim Teresek View Motel, da es in der Nähe liegt und von allen Seiten förmlich unterkunftsuchende Rucksacktouristen herbeiströmen. Wolfgang schaut sich das Zimmer an und befindet es für gut. Um RM 90,00 pro Nacht mit Aircondition. Nachdem wir das Zimmer beziehen und die Aircondition starten, machen wir uns nochmals auf den Weg zum Tourist Office, um diverse Ausflüge zu checken. Wir buchen für morgen um 10:00 Uhr eine Bootstour zu den Orang Asli (RM 85,00 p.P.). Anschließend kehren wir in eines der schwimmenden Lokale beim Fluss auf einen Orangensaft und einen Watermelon-Juice ein, da uns das Wasser schon beim A... zusammenrinnt. Wir sitzen einige Zeit dort, weil vom Fluss her ein gutes Lüfterl weht. Wir lesen im Reiseführer, dass es im Ort einen Nachtmarkt gibt und machen uns mit dem Auto auf den Weg dorthin. Diesmal mit Aircondition im Auto – hmmmm. Leider gibt es auf dem Nachtmarkt nichts Gescheites zum Essen und wir genehmigen uns als Vorspeise mal je 3 Satéspieße. In einem Shop kaufen wir Wasser und ein zuckersüßes Red Bull, bevor wir wieder retour zum Motel fahren. Fürs Abendessen suchen wir wieder ein schwimmendes Lokal. Leider ist das essensmäßig ein Flop – alles nur Touristenkost! Glasnudeln mit Huhn. Es ist schlechter gewürzt, als wenn ich asiatisch koche… Während dem Essen schauen wir ein bisserl Olympiade.

Da Wolfgang immer noch Hunger hat und es im ganzen Ort kein Bier gibt (muslimischer Ort), fahren wir mit dem Boot zum Mutiara Resort. An der Bar bestellen wir 2 Tiger Beer, 1 Clubsandwich und einen Beefburger. Das sind ja Riesenportionen. Später mache ich am Damenklo Bekanntschaft mit drei komplett verschleierten Mädels aus Saudi Arabien. Die sind sehr nett und redselig. Wolfgang und ich unterhalten uns an der Bar und um kurz nach 21:30 Uhr fahren wir wieder mit dem Boot zurück. In unserem Zimmer hat es eine super Temperatur.

401 km

8. Tag, 21.8.2008: Taman Negara NP

Floating RestaurantWir wollen eigentlich unten in unserem Hotel frühstücken, aber die haben zu (?). So gehen wir dann gleich richtig bepackt für unseren Ausflug in ein Floating Restaurant frühstücken. Der Fluss ist heute weit heraußen, weil es in der Nacht geregnet hat. Wir gehen in ein Floating Restaurant, das man noch über einen Steg erreichen kann. Für einige andere hätte man ein Boot benötigt. Das Frühstück ist aber genauso wie gestern das Abendessen nicht sehr berühmt.

Um 10:00 Uhr sind wir dann pktl. bei der Touristinfo gestellt. Wir haben Glück, da wir nur zu zweit sind. Wir gehen mit unserem Bootsführer/Guide zu einem der Boote und los geht's – denken wir. Wegen plötzlichem Motorschaden treiben wir stromabwärts, bis uns ein anderes Boot zu einer Sandbank bringt und der Bootsführer des Abschleppbootes mit dem Werkzeug kommt. Nach 15-minütiger Reparatur gehts dann aber wirklich los. Die Bootsfahrt ist wirklich sehr nett, von mir aus hätte er ruhig langsamer fahren können. Wir düsen durch einige Stromschnellen durch, dabei schwappt es ordentlich ins Boot und genau in dem Moment will Wolfgang ein Foto machen. Der Apparat ist komplett nass. Hoffentlich ist nichts kaputt. Nach ca. 20 Minuten Fahrt steigen wir bei einem Orang Asli-Dorf aus. Der Bootsführer hat Rambutan als Gastgeschenk mit. Wir dürfen uns komplett frei bewegen und alles filmen, fotografieren und anschauen. Die Orang-Asli sind aber total kontaktscheu. Ganz anders als z.B. die Maasai. Die Frauen gehen einfach ihren Beschäftigungen nach (Feuer hüten, Dach ausbessern) und die Kinder spielen miteinander.

Orang Asli DorfOrang Asli DorfOrang Asli Dorf

Es gibt kein betteln, aber auch kein Lächeln. Einer der wenigen Männer, oder eigentlich der einzige im Dorf zeigt uns dann mit zwei Jungs wie sie Feuer machen und die Pfeile für ihre Blasrohre bauen. Auf einer Art Schießstand führen sie uns dann die Blasrohre vor und wir dürfen auch probieren. Wolfgang ist ganz gut. Mein Pfeil geht daneben ins Netz. Wir sind etwa 1 Std. in diesem Dorf, was fast zu lange ist, da man sich irgendwie überflüssig vorkommt. Wir fahren dann mit dem Boot noch 2 Stromschnellen flussaufwärts, bis wir wieder umdrehen. Schade! Wäre gerne noch etwas herumgefahren. Am Rückweg entdeckt Wolfgang auf einer Sandbank noch einen riesigen Leguan. Nach gut 2 Stunden sind wir wieder retour. Die 3. Stunde (lt. Ausschreibung) wäre mit baden zu verbringen gewesen, aber leider haben wir keine Badesachen mit.

Zu Mittag gehen wir ins Family Restaurant am Fluss. Die hatten nämlich gestern den besten Saft und darum bekommen sie eine Chance, ihre Qualität auch beim Essen zu beweisen. Wir bestellen 2 x Fried Fish + plain rice. Man kann schon hören, wie die Fische im heißen Fett brutzeln. Wir trinken auch 1 Cola (RM 2,00!), 1 Ananassaft + 2 Watermelon-Juices. Das Essen ist sehr, sehr lecker. Also das Family Restaurant ist das Beste am „Platz“. Pro Person 2 kleine Fische, etwas eingeschnitten, da kann man sogar die Gräten mitessen, dazu gut gewürztes Gemüse und eben Reis. Es ist köstlich. Wir dehnen unsere Siesta auf gut 2 Stunden aus, da so gut sitzen ist. Anschließend gehen wir ins Hotel, um die Hosenbeine für den Canopy Walk zu holen. Wir lesen aber im Reiseführer, dass der schon um 15:00 Uhr zusperrt. Das geht sich heut nicht mehr aus. Wir müssen morgen zeitig hingehen, da am Freitag nur von 9:00 – 12:00 Uhr geöffnet ist. Wir schlafen dann, weil es im Zimmer so schön kühl ist, ein, raffen uns aber um ca. 15:20 Uhr nochmals auf und fahren zum Nationalpark rüber.

Wir zahlen gleich für 2 Tage Eintritt (RM 1,00 p.P. + RM 5,00 für eine Kamera). Wir wollen eigentlich den Bulatan Paya Weg gehen, aber irgendwie kommen wir nicht ganz dorthin. Wir biegen zwar richtig ab, aber kommen dann über den Swamp Loop zum Tahan Hide. Macht aber auch nichts. Ist so auch ganz schön und v. a. megaheiß. Zum Schluss kommen wir noch zu einem Aussichtsturm an einer Lichtung, wo wir lange sitzen, in der Hoffnung auf Tierbeobachtungen, aber leider sehen wir nichts. So gehen wir durch die Resortanlage zurück zum Restaurant und genehmigen uns an der Bar einen Sundowner in Bierform (18:00 Uhr). Kurz nach 18:00 Uhr ziehen wieder mal dunkle Wolken auf und wir beeilen uns, trinken unser Bier aus, damit wir noch trocken an das andere Flussufer kommen.

Das Boot kann drüben aber nicht mehr an der Jetty anlegen, weil die Jetty schon zur Insel geworden ist. Das Wasser ist nämlich schon wieder gestiegen und die meisten Floating Restaurants sind nicht mehr vom Ufer aus zu erreichen. Der Fährmann bringt uns daher direkt zum Family Restaurant und wir nehmen an einen Tisch am Wasser Platz. Wir bestellten Fried Prawns und plain rice, vegetable soup und Wasser. Das Essen ist gut und reichlich. Wir warten den ärgsten Regen ab und gehen dann in Richtung Hotel. Auf dem Weg schauen wir noch ins Internet-Café – buchen einen Flug und checken die e-mails (RM 7,00).

9. Tag, 22.8.2008: Taman Negara NP

Heute gibt es Frühstück im Motel und zwar ein Menü mit Kaffee, Toast, Butter + Marmelade und Ei (scrambled oder fried). Ist ganz gut, bis auf den gesüßten Creamer statt Milch. Dann fahren wir zum NP hinüber, registrieren die 2. Kamera und los geht's Richtung Canopy Walk. Am Weg dorthin tut sich nichts besonderes; es ist nur schon recht heiß (Abmarsch ist um 9:00 Uhr). Am Weg entlang sehen wir ein paar Pflanzen/Blumen und wir lesen die Beschreibungsschilder dazu. CanopywalkAm Canopy Walk angekommen ist eine japanische (?) Familie vor uns, die sich aufführt wie im Disneyland – kein Wunder, dass man hier nirgends mehr Tiere zu Gesicht bekommt. Wir „müssen“ eh Abstand halten, weil man in den Seilen nicht zu knapp hintereinander gehen darf. Und nach den ersten Fotos sind sie recht schnell weg. Der Canopy Walk selbst ist mehr Abenteuer als Natur, d.h. man geht zwar in großer Höhe, aber sieht nicht viel. Vom Ende des Canopy Walks geht ein Weg zurück zum Ausgangspunkt und einer weiter zum Bukit Teresek, den wir nehmen. Aber leider sind auch dort wenige Tiere zu sehen. Nur Zikarden o.ä. machen einen Riesenlärm – und Japaner, die offenbar das Echo suchen...

Der Weg geht wieder schnurstracks zum Gipfel und ist demensprechend steil und schweißtreibend (die Malayen sollten mal eine Schulung beim Österr. Alpenverein zum Thema „wie baut man einen Wanderweg“ besuchen). Zwischendurch gibt es immer wieder mal Stiegen, die aber nicht immer ideal zu besteigen sind. Oben gibt es den ersten Lookout mit Blick in den NP. Teresek HillWir machen eine kurze Pause zum Trinken und Erholen und gehen dann die Runde weiter in Richtung Tahan Fluss zurück. Da die meisten guided Tours am Gipfel umkehren, sind wir ab da fast ganz alleine – wie angenehm nach den vielen lärmenden Touristen. Da es die meiste Zeit bergab geht, ist es nicht mehr ganz so anstrengend, als berauf, aber zu schwitzen hören wir trotzdem nicht auf. Wir sind beide klatschnass. Der Weg zurück ist mit ca. 2 km angeschrieben. Nach ca. der Hälfte entdeckt Wolfgang einen Leguan, der aber sofort in einem Baumloch verschwindet. Wir legen uns auf die Lauer (natürlich im Stehen) und warten ob er sich nocheinmal zeigt. Wahrscheinlich ist er auf der Jagd nach dem roten 1000-Füßler, der im Gebüsch verschwunden ist. Nach kurzer Wartezeit spüre ich einen Schmerz am Fuß: Blutegel-Alarm! Auf uns krabbeln schon mehrere herum! Wir schütteln die ekeligen Dinger schnell ab und ergreifen die Flucht. Erst jetzt sehen wir, dass sie auf dem Weg in Massen die Hälse nach uns strecken. Während wir so schnell als möglich den Dschungel verlassen, erwischen uns noch ein paar Exemplare. Sie beißen aber nur mich (3 Stück). Wolfgangs Füße stinken wahrscheinlich zu viel vom Schwitzen … wink Auf dem Rückweg sehen wir nur noch 1 Schmetterling und die Schwanzfedern von 2 bunten Vögeln. Leider keine Affen. Bei einer Fußinspektion bekomme ich von 2 netten Franzosen, die uns entgegen kommen, einen Desinfektionsspray. Im Ressort zurück machen wir uns am WC frisch und inspizieren die Beine genau, wir rasten kurz und fahren dann ans andere Ufer zurück in das Restaurant mit dem roten Dach neben der Jetty.

Relaxen am Sg. TembelingMit beef curry und fish red chili + plain rice lassen wir es uns gut gehen. Als Nachspeise gibt es noch pancake mit Honig und Bananen – sehr zu empfehlen, ebenso der Ice-Coffee und der Watermelon-Juice. Alles zusammen um RM 26,60. Wir schauen ein wenig Olympiade und gehen dann ins Zimmer, duschen, umziehen und mit Karten und Tagebuch wieder retour ins gleiche Restaurant auf mehrere Watermelon-Juices. Um ca. 19:00 Uhr fahren wir dann mit dem Boot noch einmal rüber zum Mutiara Resort auf je einen Beef Burger und Bier. Beim Aufgang zum Resort sehen wir eine ganze Menge kleiner Wildschweine inkl. Muttersau. Die sind so süß, die kleinen Fackerl. Auch 2 schöne Schmetterlinge können wir entdekcen. Oben angekommen, wollen wir noch die schönen Blumen fotografieren, da sitzt eine Horde Affen am Dach des Mini-Markts. So viel Game haben wir heute während unserer ganzen 4,5-stündigen Wanderung nicht gesehen.

Anschließend gehen wir ins Restaurant. Dort an der Bar ist es wieder total heiß und schwül. Der Burger ist wieder sehr lecker. Tut gut, Fleisch zwischen den Zähnen zu haben. Nach und nach kommt immer stärkerer Wind auf. Das ist sehr angenehm. Leider verwandelt sich der Wind in ein Wahnsinnsgewitter mit dem üblichen Wolkenbruch. Da an der Bar Spiele bereit liegen, greifen wir zu und spielen 7 Partien „Mensch ärgere dich nicht“. Auch die anderen Spiele sind schnell weg, weil viele Gäste das Gewitter im Restaurant abwarten. Leider ist der Regen dann immer noch nicht vorbei, wenn er auch schon etwas nachgelassen hat (also wie ein Megagewitter bei uns daheim). So gehen wir im Laufschritt, so gut es im Dunkeln geht, zur Anlegestelle hinunter. Am anderen Ufer angekommen, ist der Regen schon etwas weniger und so gehen wir flott ins Motel zurück. Ist aber sehr angenehm und lustig. Wann kann man bei uns schon durch einen Wolkenbruch spazieren und durch Latschn springen, ohne sich zu verkühlen. Triefend nass kommen wir im Motel an. Jetzt muss die Aircondition gute Trockenarbeit leisten.

10. Tag, 23.8.2008: Taman Negara NP - Malakka

Um 7:30 Uhr gehen wir im Motel frühstücken und anschließend holen wir die Wäsche ab, die wir gestern Früh gegenüber in die Wäscherei gebracht haben. Es ist nicht alles 100%ig trocken und so breiten wir einfach alles hinten im Auto aus und öffnen die Fenster beim Fahren. Um 8:40 Uhr fahren wir von Kuala Tahan ab Richtung Jerantut und weiter nach Temerloh. Hin und wieder tröpfelt es. In Temerloh zweigen wir Richtung Westen ab auf die Straße Nr. 2 und durch Mentakab geht's weiter nach Lancang. Dort ist das Kuala Gandah Elephant Sanctuary, das im Reiseführer kurz erwähnt ist, auch wirklich angeschrieben. Wir biegen nach Norden ab und von da sind es nur noch 14 km. Ist dazwischen immer wieder mal angeschrieben.

Um ca. 11:00 Uhr kommen wir dort an und wir haben mit den Öffnungszeiten wirklich Glück. Das Sanctuary hat am Samstag ab 10:00 Uhr offen. Wir registrieren uns im Office und bekommen einen gelben Sticker, der uns zu allen Activities mit den Elefanten befugt, nämlich: Füttern, reiten und baden!!! Wir können unser Glück kaum fassen, und das ganze kostet Null, nur einen freiwillige Spende. Die ganze Sache beginnt um 14:00 Uhr, so haben wir noch Zeit unter unserem Gewand die Badesachen anzuziehen, damit wenigstens die Unterwäsche trocken bleibt, weil Bikinis oder Badehose alleine verboten sind. Anschließend gehen wir in ein „Restaurant“ im Elephant Sanctuary Mittag essen (Chicken Fried Rice wie üblich und Cola). Um 12:30 Uhr sehen wir uns die Videovorführung über die Elefanten an. Sie meinen es zwar gut, indem sie Elefanten, die in Dörfer und Plantagen eindringen in den Taman Negara NP umsiedeln, aber das ist eine Tortur für die Tiere, die nicht notwendig wäre, wenn sie den Regenwald nicht hektarweise für Palmölplantagen roden würden. Im Sanctuary werden Elefanten betreut, die ausgebildet sind, wilde Elefanten, die zum Umsiedeln gefangen werden, zu beruhigen. Außerdem haben sie 3 Babyelefanten, wobei einer einen amputierten Fuß hat – der arme süße Kerl. Um 14:00 Uhr führen sie dann 4 große und 3 kleine Elefanten zur Fütterung, nachdem sie im Fluss noch einer Reinigung unterzogen wurden. Ein bisschen bedrohlich ist, als auf 3, 2, 1 los die Menschenmassen mit Früchten „bewaffnet“ auf die Elefanten losstürmen. ElefantenrittDie bleiben aber total entspannt und lassen sich gerne füttern, v.a. Papayas kommen gut an. Nach einigen Obstverfütterungen, die wir mit Fotoapparat und Video festhalten – man kann ihnen die Früchte bis ins Maul schieben so friedlich sind die Riesen – geht's dann weiter zum Reiten. Zuerst reite ich und Wolfgang hat filmt, anschließend umgekehrt.Hmmm das schmeckt Die Besucher, dir nur einen roten Sticker haben, müssen den dann abgeben, die gelben Sticker werden nur halb abgenommen. Wir reiten eh nur eine Minirunde, ist aber trotzdem nett. Nach dem Reiten werden ein großer Elefant und 2 Babys zum Fluss geführt. Baden mit den Kleinen ist für alle und auf den großen Elefanten aufsteigen und mit ihm ins Wasser tauchen nur für die mit gelbem Sticker. Das schaut echt spaßig aus und das ist es auch. Das ist 1. eine einzigartige Sache und 2. eine willkommene Abkühlung. Ich kann dann auch nicht widerstehen und geselle mich noch zu den 2 Babys (3 Jahre alt) zum Plantschen... Die sind ja so herzig. Danach holen wir uns trockene Sache und gehen duschen. Anschließend schaltet sich dann auch die große Dusche vom Himmel herab ein und legt voll los. Wir spenden noch RM 150,00 und starten dann um 16:20 Uhr Richtung Malakka. So wurde aus einem Zwischenstop ein echtes Highlight.

Über Karak und die Straße Nr. 9 geht's Richtung Süden. Das ist allerdings ein Fehler, da die Straße schwer zu fahren ist. Viele enge Kehren, schmale Fahrbahn, die links teilweise wegbricht. Mehr als 60 km/h sind anfangs nicht drinnen und bis Malakka sind es noch knapp 200 km. Wir tanken in einem kleinen Kaff (26,6 l = RM 68,00) und kaufen 2 Cola und Wasser und dann steigen wir wieder aufs Gas, so gut es eben geht bei den malayischen Fahrkünsten. Ab Tampin wird es dann schon finster und es sind immer noch 30 km. Im Auto geht das Licht nicht und somit tut sich Wolfgang schwer mit der Straßenkarte. Wir kommen aber vorerst ganz gut nach Malakka rein, doch irgendwann wissen wir nicht mehr wo wir sind. Wir stehen mitten auf einem Shoppingcenterparkplatz. Wir drehen um und fahren nochmals los. Wir halten dann noch einmal und Wolfgang holt eine Taschenlampe vom Kofferraum. Dann sind wir aber gleich im Zentrum und parken dort in der Jalan Munshi Abdullah das Auto und machen uns zu Fuß auf Hotelsuche.

Leider ist ziemlich alles ausgebucht (Mimosa, Ming, Mai Chiang), das „Regal“ hatte noch ein Zimmer, aber wenn man ins Bad schaut, weiß man warum (Kakerlakenalarm). Wir versuchen dann das Orkid Hotel. Die haben nur noch eine Studio-Suite frei um RM 288,00/Nacht. Nach einigem hin und her entscheiden wir, dass wir es nehmen. Komischerweise verlangt der Portier dann aber RM 600,00. Er meinte REM 24,00 sind Deposit (wofür??? wir sind gespannt). Wir stellen nach dem einchecken das Auto noch in die Hotelgarage. Die Suite schaut ganz nett aus, aber ganz genau darf man auch nicht schauen. Wir breiten zuerst mal unsere Sachen aus und waschen das nasse, stinkende Gewand nochmals durch. Dann machen wir uns auf die Suche nach Abendessen. Aber es ist rundherum tote Hose. Erstens ist es schon kurz vor 22:00 Uhr und zweitens ist Samstag. In der Jalan Bunga Raya finden wir aber dann doch ein „Restaurant“, wo wir uns noch eine Suppe mit den üblichen Nudeln genehmigen.

11. Tag, 24.8.2008: Malakka

Die nassen Sachen sind über Nacht nicht getrocknet – mal sehen, ob sie noch trocken werden bis KL. Zum Frühstück gibt es hauptsächlich chinesisches (Reissuppe, Nudeln, etc) für asiatische Gäste. Ich finde eine Eierspeis und Würstel. Wolfgang nimmt Reissuppe und Toast mit Orangenmarmelade. Das Personal ist leider nicht sehr auf Zack und serviert gleich mal den frischen Kaffee ab, während wir beim Buffet sind. Aber wahrscheinlich wissen sie um den ekeligen Geschmack dieses Gesöffs, das hier als Kaffee verkauft wird.

Danach machen wir uns auf den Weg Richtung Stadt, vorbei an den Kirchen (Franz Xavier und Christ Church), wo gerade die Sonntagsmesse stattfindet. Es ist noch früher Vormittag und trotzdem schon sehr heiß in der Sonne. Im indischen Teil der Stadt ist heute alles dicht. Laut Reiseführer sollte das der belebte Teil der Stadt sein… Wir wandern die einzelnen historischen Bauwerke ab, die nicht nur für asiatische Verhältnisse alt sind: Stadthuys, Queen Victoria Brunnen mit daneben stehendem Clock Tower – aus dem die Glocke vom Tonband bimmelt. Am Paulshügel befindet sich die Ruine der St. Paul’s Kirche und geht man den Hügel auf der anderen Seite runter, kommt man zum Santiago Tor – einem Rest der alten Stadtmauer.

Santiago TorMalakka

Wir besichtigen dann den Nachbau eines alten portugiesischen Segelschiffs („Flora del Mar“), in dem ein kleines Museum untergebracht ist. Darin wird der Aufstieg und Niedergang Malakkas erklärt, wobei letzterer seit 1512 anzuhalten scheint. Zumindest sieht ein Großteil der Stadt aus, als ob er schon bessere Zeiten gesehen hat, oder darauf gehofft wird. Auf dem Weg zur Jetty kommen wir am Shopping Centre Mahkota vorbei und schauen kurz hinein. Der Konsumtempel kann sich ohne weiters mit unseren an Größe und Anzahl der Shops messen. Außerdem sind alle bekannten Fast-Food-Ketten vertreten (Mc Donalds, Burger King, Pizza Hut, Starbuck’s). Es kommt uns komisch vor, dass ein paar km weiter im selben Land Leute den Müll sammeln, um über die Runden zu kommen. Die Jetty, die von der Ferne sehr attraktiv aussieht, ist bei näherer Betrachtung fast gespenstisch leer. Nur ein paar Lokale und Shops sind drinnen, und selbst dort langweilt sich das Personal.

Fisch im BananenblattWir wenden uns China Town zu, das dagegen richtig quirlig wirkt. Auf dem Weg dorthin kehren wir auf BBQ-Fish im Bananenblatt ein. Sehr lecker. In Malakka befindet sich der älteste Chinesen-Tempel des Landes (Cheng Hoon Teng), daneben befinden sich noch etliche Tempel, die auch eifrig frequentiert werden. Da wir langsam müde werden, suchen wir ein Cafè und finden das Geographer’s House (da der Reiseführertipp Jalan Bunga Raya ein völliger Verhau ist; es sollte dort ein nettes Café sein, das aber wie alles andere dort auch zu hat). Dafür gibt’s hier einen echt leckeren ice-local-coffee. Wir schreiben Tagebuch und beratschlagen wegen heute Abend und den Hotels auf Borneo.

Wir machen uns dann auf den Weg Richtung Billig-Hotel-Viertel, in der Hoffnung, dort ein Internetcafè zu finden. Nach langer Hatscherei werden wir in der Jalan Melaka Raya fündig. Sogar ein 24 Stunden Internet, aber sonst hat auch dort alles zu. Für die Weiterreise buchen wir das Hotel in Sandakan (Sandakan Hotel) und geben denen bei Borneo Eco Tours (der Reiseveranstalter über den wir div. Ausflüge auf Borneo gebucht haben) Bescheid. Für das Hotel in Kuching werden wir das Harbour-View anrufen. Falls die nichts haben, müssen wir das teurere Holiday Inn online buchen, die haben noch Zimmer frei. Im Internetcafe sagt man uns, dass es in den Shopping Malls öffentliche Telefone gibt. So gehen wir in die Shopping Malls, aber leider kann man bei diesen Apparaten nur innerhalb der Halbinsel telefonieren und nicht nach Borneo. Wir machen uns noch einmal nach Chinatown auf, auf der Suche nach Abendessen. Aufgrund des erneut einsetzenden Regens haben dort aber die Standeln schon alle zusammengeräumt. Wir finden aber doch noch ein „Lokal“ und bestellen 2 mal Laksa (1 x Asam und 1 x Nyaya um RM 6,00). Hmm das ist wieder lecker und es rinnen die Tränen, der Schweiß und die Nase vor lauter Schärfe. Nach dem Essen gehen wir in Richtung Hotel zurück und probieren noch bei den Telefonzellen am Weg, in Sarawak anzurufen. Bei der 2. Zelle funktioniert es dann sogar, und beim 2. Versuch haben wir dann auch genug Kleingeld bereit. Aber leider ist das Harbour View Hotel bereits ausgebucht. Also bleibt nur noch das Holiday Inn. Wir fragen beim Hotel nach den nächstengelegenerem Internet, der Rezeptionist kennt auch eines, aber er will uns vorerst den Weg nicht erklären, da es draußen regnet: „Madame, it’s raining, you are getting wet“. „I have an umbrella“. „But it’s raining and it’s about 120 m, you are getting wet“ … Nach längerem Hin-und-Her erklärt er uns dann doch den Weg. Das ist dann mehr eine Spielhölle als ein Internet Café. Mehrere Jungs spielen diverse Spiele über das Netzwerk und schreien dabei laut herum. Wir machen dazwischen unsere Buchungen. Trotz Sicherheitssperren kann Wolfgang zum Glück die Formulardaten löschen. Sonst hätten die Jungs womöglich in unsere e-mails schauen können oder was weiß ich noch alles. Nachdem die Zimmer gebucht sind, geben wir noch den Reiseveranstaltern die Hotels bekannt und gehen dann in unser Hotel zurück. Am Rückweg finden wir noch einen Supermarkt und kaufen noch ein Gute-Nacht-Bier. An der Hotellobby fragen wir noch nach einem Frühstück für morgen um 6:00 Uhr. Zu zweit telefonieren sie dann hektisch herum, aber da wir die Suite haben, werden sie – hoffentlich – ein paar Sandwichs und ein Wasser auftreiben.