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In den heißen Quellen von Tsenkher wollen wir uns nach dem Wintereinbruch etwas erholen.

Die mehrstündige Fahrt dorthin führt über schlechte Pisten. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 25 km/h.

In jedem Dorf gibt es ein Wasserhaus Jede Piste führt irgendwann an einer Jurte vorbei

Die schwefelhaltige Quelle hat über 80 °C. Ringsum stehen einige Jurtencamps mit Wasserbecken, in denen das Wasser mit erträglichen Temperaturen einläuft. Beim Altan Nutag Camp kann man die Becken gegen eine kleine Gebühr benützen, auch wenn man kein Hotelgast ist. Am Parkplatz des Camps treffen wir die beiden Tiroler wieder, die wir am Baikalsee kennengelernt haben. Sie sind in der Mongolei vom Zug auf einen Geländewagen mit Fahrer umgestiegen.

Hinter dem Umkleide- und Duschhaus geht es zu den Wasserbecken. Ein Becken ist nur halbvoll und relativ kühl. Das zweite Becken ist superwarm, etwa 40°C und tief genug, um gemütlich darin zu sitzen. Wir machen es uns gemütlich und genießen das heiße Wasser und die Sonne. Nach einer Stunde sind wir durchgeweicht und gehen duschen.

Ausspannen im warmen Wasser

Zum Übernachten fahren wir ein Stück weiter ins Tal hinein. Die Landschaft ist herrlich. Unten im Tal fließt ein Bach, dahinter beginnt ein Wald, der den ganzen Hang bedeckt. Wir stehen auf einer großen Wiese mit unzähligen verblühten Edelweiß. In der Dämmerung hören wir aus dem Wald das Schrecken eines Rehs. Nur hier, weit im Hinterland, wo der Weidedruck nicht mehr so groß ist, können sich Wildtiere halten. Überall sonst, so scheint es, werden sie von den Tierherden der Nomaden verdrängt.

Traumhafte Lage unseres Stellplatzes

Am nächsten Tag fahren wir nach Charchorin (Kharkhorin), früher als Kharakhorum bekannt. Gegründet als Sammelpunkt für Djingis Khans Heer, wurde es von einem seiner Nachfolger zur Hauptstadt des Reichs ernannt. Im 13. Jahrhundert war Kharakhorum die größte Stadt der Welt. Heute sind nur noch wenige Überreste zu sehen, ein paar Säulenbasen und eine Schildkröte aus Stein. Bei Souvenirständen kaufen wir das Mongolische Knochenspiel. Die Mongolen verwenden es, um daraus die Zukunft abzulesen. In Ulan Bator haben wir in einem Restaurant beobachtet, wie es von Gästen am Nebentisch gespielt wurde.

Viel ist von der einstigen Großstadt nicht mehr zu sehen Süße Steinschildkröte Knochenspiel

Gleich neben den Überresten von Kharakhorum befindet sich das Buddhistische Kloster Erdene Zuu. Die weitläufige Anlage ist von 108 Stupas umrahmt. In den 1930er Jahren wurde ein Großteil der Anlage – wie viele andere Tempel – von den Kommunisten zerstört. Verschont geblieben sind unter anderem die zentrale Stupa und der Lama-Tempel, der Gründungstempel des Klosters. In den 1960er Jahren wurde das Kloster als Museum wiedereröffnet und dient seit den 1980er Jahren wieder religiösen Zwecken. Ein Großteil der Anlage ist auch heute noch ein Museum, in dem alte Tempel und einige Buddha-Statuen zu besichtigen sind.

Die große Stupa Buddhastatuen im Museum

Im wichtigsten Tempel des Klosters, dem einzigen, der religiös genutzt wird, findet gerade eine religiöse Zeremonie statt. Es sind sehr viele Einheimische hier und alle sind sehr aufgeregt. Heute sind besondere Mönche im Kloster zu Gast. Wir können einen kurzen Blick auf die betenden Mönche erhaschen, aber das Gedränge im und vor dem Tempel ist groß.

Der Haupttempel

Eine halbe Stunde, nachdem wir das Kloster verlassen haben, sind wir wieder in der endlosen Steppe der Mongolei.

Keine Platzprobleme ;-)