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In Jekaterinburg geht’s weiter mit dem Geschichtsunterricht. Jekaterinburg begeht heuer den 100. Jahrestag der Ermordung des letzten Zaren und seiner Familie.

Das Haus, in dem die Exekution stattfand, wurde in den 90er Jahren von der Regierung Boris Jelzins abgerissen. Stattdessen wurde die ‚Kathedrale auf dem Blut‘ errichtet. Im Untergeschoß befinden sich eine düstere Kirche und ein kleines Museum, sogar mit englischer Beschriftung der Fotos. Die eigentliche Kirche befindet sich im Obergeschoß und ist wie alle orthodoxen Kirchen mit bunten Fresken verziert. Der Zar und seine Familie werden heute als Heilige verehrt.

Kathedrale auf dem Blut

Gedenksteine im Untergeschoß der Kirche

Neben der Kathedrale steht eine kleine Holzkapelle, die der Romanow-Prinzessin Yelisaweta Fyodorowna geweiht wurde und dahinter versteckt sich ein weißes Holzkreuz mit einem Bild des letzten Zaren. Auf dem Areal befindet sich ein weiteres kleines Museum über Nikolaus II mit interessanten Fotos. Der Eintritt ist gratis.

Holzkapelle

Das Holzkreuz

Hier werden diverse Fundstücke aus dem Leben des Zaren gezeigt

Da mir diese Portion Geschichte immer noch nicht genügt, fahren wir nach Ganina Yama, etwas außerhalb der Stadt. Hier befand sich vor 100 Jahren eine Mine und in einem der Schächte wurden die Leichen der Zarenfamilie verscharrt. Nachdem die Gebeine der Romanows vor einigen Jahren geborgen und nach St. Petersburg gebracht wurden, entstand hier ein Kloster samt einer Gedenkstätte mit sieben Holzkirchen. Für jedes Familienmitglied eine Kirche. Außerdem wurde am Schachteingang ein Kreuz aufgestellt. Leider sieht man dieses im Moment nur durch einen Bauzaun. Denn genau im 100. Gedenkjahr ist die Kirche, die für den Zaren errichtet wurde, abgebrannt.

Statue der Kinder des Zaren, im Hintergrund die Nikolaus dem Wundertätigen, gewidmete Kirche

Dieses Kreuz markiert den Minenschacht, in dem die Leichen versteckt wurden