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Von Dubrovnik, wo wir übernachtet haben, ist es nicht weit bis zur Grenze nach Montenegro. Wie bei allen Grenzübergängen bisher ist auch hier nicht viel los. Bei der Einreise müssen wir neben dem Reisepass auch den Zulassungsschein und die grüne Versicherungskarte vorweisen und wir bekommen unseren ersten Stempel in den Pass.

Keine Autoschlange am Grenzübergang

Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Montenegro ist die Bucht von Kotor. Der einzige Campingplatz in der Nähe, der jetzt schon geöffnet hat, befindet sich in Bijela, an der Einfahrt zur Bucht. Er ist zwar nicht wahnsinnig schön, aber in Ordnung. Die Besitzerin erklärt uns ein bisschen was über die beiden Inseln in der Bucht und die umliegenden Berge. Außerdem pflückt sie uns einen Strauß Kamelien aus ihrem Garten, die zur Zeit in voller Blüte stehen. Am Abend braten wir uns ein paar Makrelen, die wir heute früh am Gruž Markt von Dubrovnik gekauft haben.

Kamelien Frischer Fisch

Von der Küstenstraße, die um die ganze Bucht herumführt, sieht man schon bald die beiden vorher genannten Inseln. Die Legende besagt, dass jedes Jahr die Männer eines Dorfes hinausgefahren sind und Steine ins Meer geworfen, und mit Steinen beladene Schiffe versenkt haben, bis eine Insel entstanden ist. Noch immer fahren sie am 22. Juli hinaus auf die Insel Gospa od Škrpjela und werfen Steine ins Meer. Daneben liegt die natürliche Insel Sveti Đorđe, auf der sich ein Friedhof für den Adel und die Leute aus den Gemeinden der Bucht befindet.

Gospa od Škrpjela Sveti Đorđe

Die Stadt Kotor befindet sich ganz am anderen Ende der Bucht. Sie ist berühmt für ihre, von einer eindrucksvollen 4,5 km langen Stadtmauer umgebene, mittelalterliche Altstadt. In einer orthodoxen Kirche wird gerade Gottesdienst gehalten und wir lauschen eine Weile den wunderschönen Gesängen des Chors. Auf dem Platz vor dem Uhrturm setzen wir uns in die Sonne und trinken einen Espresso.

Kotor Stadtmauer von Kotor Die Stadtmauer reicht bis weit auf den Berg hinauf Trg od oružja Kotor Kotor St. Nicholas Kirche, Kotor Kotor, auch die Stadt der (streunenden) Katzen Pjaca od Drva, Kotor Kirche St. Michael am Kinoplatz, Kotor Kotor Uhrturm, Kotor

Außerhalb der Stadtmauer befinden sich ein paar Marktstände, wo Bauern aus der Region ihre Produkte feilbieten. Wir kosten uns bei einem Stand durch das Käsesortiment und kaufen Schafkäse, Salami und Pršut.

Am Nachmittag wollen wir die Bucht von oben betrachten. Daher verlassen wir Kotor und fahren auf den Berg Jezerski Vrh (1657m). Am Gipfel des Bergs befindet sich ein Denkmal. Das Denkmal ist angeblich nicht so sehenswert, aber von dort soll man die beste Aussicht auf die ganze Bucht haben. Der Berg befindet sich im Lovćen Nationalpark. Am Beginn des Nationalparks blühen große Flächen mit Krokus und einige Höhenmeter später stoßen wir auf erste Schneefelder. Noch weiter oben kommen wir an einem kleinen Schlepplift vorbei, der in Betrieb ist. Ein paar Kinder rutschen den Hang hinunter. Bis auf ein kleines Hotel sind alle Ferienhäuser verriegelt und verschlossen. Die Straße wird immer enger, die Schneewände an der Seite immer höher. Die letzten 500m bis zum Parkplatz ist die Schneewand über 3m hoch. Vom Parkplatz führen Stufen bis zum Denkmal, aber da werden wir enttäuscht. Der Weg ist nämlich wegen des Schnees noch gesperrt. So stehen wir knapp 50m unterhalb des Gipfels und sehen nichts von der Bucht, weil diese auf der anderen Seite des Bergs liegt.

Blick vom Jezerski Vrh ins Landesinnere
Wir fahren wieder hinunter und nehmen nun die Straße, die direkt nach Kotor führt. Die Berge fallen sehr steil zum Meer hin ab, und die Straße windet sich einspurig über 24 Kehren nach unten. Nur ein paar Ausweichen bieten Platz für Gegenverkehr oder für einen kurzen Fotostopp. Der Ausblick ist atemberaubend. Die hohen, schroffen Berge, darunter das Meer und die Bucht von Kotor. Unbeschreiblich!

Blick auf die Bucht von Kotor