Obwohl es sich bei den Petroglyphen von Twyfelfontein um das erste UNESCO Weltkulturerbe Namibias handelt, sind die Straßen hierher in erbärmlichem Zustand.
Das Wellblech ist so tief, dass man eher von Schlaglöchern reden muss. Wir fahren teilweise in Schrittgeschwindigkeit, denn unser Defender ist uns lieb und teuer. Die Touristen in den Mietwagen sind da weniger zimperlich. Auch die Beschilderung ist dürftig und so dauert es etwas, bis wir zum richtigen Parkplatz finden.
Von einem Parkplatzwächter werden wir begrüßt und an die Rezeption ein Stückchen weiter verwiesen. Gleichzeitig mit uns ist auch ein junges Pärchen aus der Schweiz mit dem Mietauto angekommen und wir werden in eine gemeinsame Tour zusammengenommen. Unser Guide heißt „Big Success“ – was für ein Name. Er ist sehr engagiert und erklärt viele Details.
Zu Beginn kommen wir zu einem verfallenen Häuschen. Das sind die Reste der Farm, die auf diesem Gebiet gestanden ist. Der Besitzer gab seiner Farm den Namen Twyfelfontein, was soviel wie „zweifelhafte Quelle“ bedeutet. Hinter seinem Haus lag eine Quelle, die nicht sehr zuverlässig Wasser gespendet hat.
Dann geht’s weiter zu den Steintafeln mit den Felsgravuren, den eigentlichen Sehenswürdigkeiten. Das Volk der San hat diese über Jahrhunderte angefertigt. Die Gravuren zeigen einerseits jagdbare Tier wie Antilopen, Giraffen und sogar Seehunde (die Küste ist nur knapp 100 km entfernt), aber auch Tiere vor denen man sich in acht nehmen muss (Löwen, Elefanten, …).
Insgesamt gibt es hier mehrere Tausend Bilder, nur wenige sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Am Ende der knapp einstündigen Tour gelangt man zur schönsten Felsenplatte mit dem Löwenmotiv. Aber es sind alle Tafeln interessant und gefallen uns sehr.
Nach der Tour fahren wir zum Twyfelfontein Community Campsite. Dort bekommen wir einen netten Stellplatz und wir genießen gleich mal die heiße Dusche. Das ist eine Wohltat. Während ich in der Open-Air-Dusche stehe, ziehen ein paar Paviane am Berghang vorbei.
Die Schatten werden länger und wir beginnen mit dem Kochen. Heute gibt es schnelle Küche. Wir haben schon lange keine Nudeln mit Thunfisch-Sugo mehr gehabt. Während die Nudeln kochen, gibt es einen Sundowner. Diesmal einen Whiskey aus dem Blechbecher - à la Hemingway. Danach sitzen wir noch eine Weile im Dunkeln und genießen den Sternenhimmel. Es funkeln unzählige Sterne, und die Milchstraße leuchtet so intensiv, dass die Sterne wie ein Nebel scheinen.