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Der Gonarehou Nationalpark ist vermutlich der letzte richtig wilde Park, den wir auf unserer Reise besuchen.

Am Park Office buchen wir Campsites für die nächsten Tage. Der Nationalpark ist überraschend gut gebucht, aber wir finden ein paar schöne Plätze. Da es hier noch Walk-in-rates gibt, buchen wir nicht nur Standard-Campsites, sondern auch Wilderness Camps (exklusive Plätze, wunderschöne Lage, keine Infrastruktur).

Bereits bei unserem ersten Gamedrive stellen wir fest, dass die Elefanten hier nicht so entspannt sind wie in Mana Pools. Selbst wenn sie schon ein Stück von der Straße entfernt stehen, fühlen sie sich durch vorbeifahrende Autos gestört. Sie schütteln drohend den Kopf und trompeten laut.

Ein nervöser Elefantenbulle

Im Gegensatz dazu sind sie auf den Campingplätzen ganz ruhig. Sie ziehen zwischen den Plätzen und Fahrzeugen durch. Selbst eine geöffnete Autotür scheint sie nicht zu stören. Offenbar wissen sie, dass von Campern keine Gefahr ausgeht, anders als von fahrenden Autos. Wilderei ist hier leider immer noch ein großes Thema.

Auch die Nyala Anilopen sind auf dem Campingplatz sehr zutraulich. Sie ziehen auch tagsüber nur wenige Meter neben uns vorbei. So können wir die schön gezeichneten Tiere in Ruhe beobachten.

Nyala Antilopen am Campingplatz

Nyala Antilope am Campingplatz

Auf einem Gamedrive entdecken wir ein totes Hippo, das im seichten Wasser liegt. Die Krokodile haben es ebenfalls bereits entdeckt. Eines davon verschwindet im Inneren des Hippos und reißt ein Stück Fleisch heraus. Auch Marabus und Wooly Crested Storks tummeln sich rund um das Hippo, in der Hoffnung, dass etwas für sie abfällt.

Totes Hippo wird von Krokodilen gefressen

Ein landschaftliches Highlight des Nationalparks sind die Chilojo Cliffs. Die rot-weißen Felsen oberhalb des Runde Flusses sind sehr beeindruckend. Entlang des Runde liegen ein paar schöne Picknicksites, wo wir unser spätes Mittagessen kochen. Am Nachmittag wird das Licht immer schöner und die Cliffs beginnen rot zu leuchten. Elefanten kommen an den Fluss, um zu trinken, und in den Bäumen sitzen Bienenfresser (Bee-eater) und warten auf Beute.

Mittagsrast an den Chilojo Cliffs

Chilojo Cliffs

Elefanten an den Chilojo Cliffs

Bienenfresser (Bee Eater)

Am nächsten Tag fahren wir auf die Chilojo Cliffs hinauf. Der beschwerliche und eintönige Weg zum Aussichtspunkt lohnt sich. Die Aussicht von den Chilojo Cliffs in die Ebene ist grandios. Hier machen wir unser Frühstück und genießen bei Kaffee und Honigbrot den tollen Ausblick. Zwischen den vielen Bäumen entdecken wir auch ein paar Elefanten.

Ausblick von den Chilojo Cliffs

Wer entdeckt den Elefanten?

Dennoch ist es am Fluss viel interessanter. Unser Wilderness Camp liegt direkt am Fluss. Abends können wir eine Elefantenherde beobachten, die zum Trinken an den Fluss kommt. Insgesamt besteht diese Herde aus 22 Elefanten. Kühen, Jungtieren und Kälber. Zuerst laben sie sich am Ufergebüsch, dann graben sie im Sand des Flussbetts herum. Bis sie sich zum Wasser begeben, dauert es über eine Stunde. Als die letzten Elefanten beim Wasser ankommen, machen sich die ersten mit den Kleinsten schon wieder auf dem Weg Richtung Ufer. Wir sitzen beim Lagerfeuer und genießen die Stimmung. Weit entfernt hören wir zwei Löwen brüllen. Es liegt etwas Melancholie in der Luft. Könnte das doch einer der letzten einsamen Plätze in freier Natur und umgeben von Wildtieren auf unserer Reise sein …

Tierbeobachtung im Wilderness Camp

Busch-TV

Unsere letzte Nacht im Nationalpark verbringen wir im Mabalauta Camp, ganz im Süden des Parks. Das Mabalauta Camp liegt etwas abgelegen, ein paar Fahrstunden vom Zentrum des Parks entfernt, aber da der Grenzübergang nach Mosambik ebenfalls im Süden liegt, bietet es sich als Zwischenstopp auf dem Weg nach Mosambik an. Als wir losfahren, zieht eine große Büffelherde vom Fluss in den Busch. Mit den Hufen wirbeln sie so viel Staub auf, dass die Tiere fast nicht mehr zu erkennen sind. Die restliche Strecke führt durch dichten Busch und ist recht eintönig.

Büffelherde am Fluss

Büffelherde

In der Umgebung von Mabalauta unternehmen wir noch einen kurzen Abendgamedrive zum Makwakwani Picknick Site. Dieser liegt zwar sehr schön über dem Mwenezi River, aber nicht weit vom Parkplatz lodert ein Buschfeuer. Darum ist der Sonnenuntergang nur mäßig und wahrscheinlich sind auch deshalb keine Tiere zu sehen. Nur ein Kolibri fliegt von Blüte zu Blüte.

Makwakwani Picknick Site

Kolibri

Damit heißt es Abschied nehmen vom Gonarezhou Nationalpark und von Simbabwe.