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Unser erstes Ziel mit dem eigenen Auto ist der Amboseli Nationalpark. Im Dezember hat es stark geregnet, daher haben wir ihn ausgelassen. Nun holen wir den Besuch nach, und diese Entscheidung sollte sich als sehr gut erweisen.

Wir entscheiden uns für die kürzeste, aber nicht schnellste Route über Voi, Taveta nach Oloitokitok. Der Mombasa-Nairobi Highway bis Voi ist uns ja schon bestens bekannt und auch wenn unser Auto linksgesteuert ist und wir im Linksverkehr unterwegs sind, kommen wir gut voran. Beim Überholen der endlosen LKW-Kolonnen übernimmt der Beifahrer die Rolle des Spotters. Die Strecke von Voi nach Taveta ist in Topzustand und wenig frequentiert. Wir sehen einige Zebras, Gnus und Antilopen beim Durchqueren des Tsavo West. Ab Taveta wird’s dann rustikal.

Während der letzten Regenzeit, im November, war diese Strecke lange unpassierbar, weil die Piste tief im Schlamm versunken ist. Zum Glück ist es jetzt trocken. Es ist ziemlich holprig, aber es besteht keine Gefahr, dass wir stecken bleiben. Wir kommen nur mehr sehr langsam voran. Für die gut 60 km benötigen wir 2 Stunden. Erst kurz vor Oloitokitok ist die Straße wieder asphaltiert.

Landesstraße C103

Landesstraße C103

Unmittelbar vor dem Gate zum Nationalpark zweigt eine Straße ab, wo wir das Manjaro Tented Camp & Campsite ansteuern.
Nächsten Tag stehen wir um 5:30 Uhr auf, denn wir wollen zeitig zum Morning Gamedrive aufbrechen. Als es langsam am Horizont hell wird, erblicken wir den Kilimanjaro. Völlig frei steht er da, groß und erhaben. Ein eindrucksvolles Bild.

Kilimanjaro in der Morgendämmerung

Beim Gate sind wir bei den ersten Autos dabei und schon nach kurzer Zeit treffen wir auf den ersten Elefanten. Ein Supertusker, und wir sind geduldig, bis er vor dem Kili steht.

Bigtusker vor dem Kili

Bigtusker vor dem Kili

Morgendliche Rush-hour im Nationalpark

Der Amboseli Nationalpark ist sehr klein (nur 390 km²), aber mit den angrenzenden Schutzgebieten bietet er vielen Tierarten Platz. Er ist auch landschaftlich sehr abwechslungsreich. Es gibt ausgedehnte Sumpfgebiete, die vom Regen und Schnee des Kilimanjaro gespeist werden, einen Sodasee und kleine Berge.

Grant's Gazelle

Eisvogel

Flamingos

Zebras

Über den Longinye Loop fahren wir am späten Vormittag zurück zum Gate und weiter ins Camp, wo wir die heiße Zeit des Tages bei Kochen und Entpannen verbringen, bis wir gegen 15 Uhr zum Abendgamedrive aufbrechen. Schon auf dem Weg zum Gate sehen wir die ersten Giraffen. Im Park kommen wir zu zwei großen Elefantenherden, eine davon zählt mehr als 120 Tiere! Es ist wirklich beeindruckend, wie viele Elefanten es hier gibt. Fast zu viele, wenn man sich die Vegetation anschaut.

Elefantenherde

Giraffen

Wir fahren weiter mitten durch den Sumpf. Teilweise ist die Piste von der letzten ausgiebigen Regenzeit noch unter Wasser, aber wir kommen gut durch. Auf dem Rückweg zum Camp haben wir die Sonne im Rücken und die Landschaft strahlt daher in herrlichen Farben. Nur der Wind ist manchmal unangenehm, wenn er den Staub in unser Auto hinein trägt. Das Auto schaut innen und außen dementsprechend aus.

Zurück beim Camp bietet uns der Maasai-Nachtwächter an, ein Lagerfeuer zu machen, was wir gerne annehmen, und so lassen wir den Tag am Lagerfeuer mit einem Drink ausklingen.

Nächsten Morgen zeigt sich der Kili nur ganz kurz, bevor er hinter den Wolken verschwindet und es sind auch kein Bigtusker zu sehen. Wir hatten gestern Riesenglück. Wir fahren nach Westen Richtung Amboseli Lake und entdecken eine Büffelherde. Besonders ein Bulle sticht heraus. Ein wirklich massiger Kerl. Weit entfernt entdecken wir eine Tüpfelhyäne. An den Swamps beobachten wir Lesser Flamingos, deren gesamtes Federkleid rosa ist. Daneben stehen die Greater Flamingos, deren Gefieder weiß ist – nur die Flügel sind rosa.

Kleiner Flamingo

Büffel vor der ehemaligen Amboseli Lodge

Büffel vor der ehemaligen Amboseli Lodge

Ganz weit weg entdecken wir einen Elefanten mit riesigen Stoßzähnen. Er ist auf dem Weg nach Nordwesten und wir wollen ihm dort den Weg abschneiden. Auf dem Weg dorthin kommen wir in einen Safariautostau. Nicht weit von der Piste liegt ein Löwe! Wir sehen nur den Bauch und ein Ohr im Gras. Aber nach ein paar Minuten erhebt er sich kurz und legt sich ein Stück weiter in den Schatten. Es ist ein großes Männchen mit dunkler Mähne. Wahnsinn! Die Guides der Safariautos sagen, dass das Rudel in der Nähe sein muss, aber es ist sonst kein Löwe zu sehen.

Löwenmännchen

Wir fahren weiter und schauen, ob wir den Elefanten finden können. Tatsächlich kommt er auf uns zu. Eine großartige Begegnung! Die Stoßzähne erinnern uns fast an ein Mammut.

Elefantenbulle

Wir sollten langsam einen Platz zum Frühstücken finden. Entweder fahren wir retour ins Camp oder zum Observation Point am Noomotio Hill. Wir entscheiden uns für letzteres. Wir überqueren den Isinet Causeway, einen Damm mit einer einspurigen Piste darüber. Dort staut es, weil drei Elefanten direkt auf der Piste verweilen und die restliche Herde links und rechts davon im Sumpf steht und frisst. Links steht das Wasser fast auf Straßenniveau und es wächst viel Gras. Die Elefanten versinken bis zum Rücken im Wasser, hier ist es also richtig tief. Auf der anderen Seite der Piste ist das Niveau gut 3 Meter tiefer.

Elefanten grasen im Sumpf

Wir haben erwartet, dass zu heißen Mittagszeit am Noomotio Hill wenig los ist. Weit gefehlt! Der Parkplatz reicht gar nicht aus, so viele Autos sind hier. Alle machen Lunchtime und haben Essenspakete dabei. Auch wir packen uns eine Jause zusammen, mit der wir den Hügel erklimmen. Oben finden wir ein schattiges Plätzchen und genießen den Ausblick. Bis wir fertig sind, machen sich die meisten schon wieder auf den Weg. Wir bleiben noch ein wenig, setzen uns auf eine schattige Bank und plaudern mit einem Schweizer, der alleine mit seinem Guide unterwegs ist.

Observation Point am Noomotio Hill

Nach dieser netten Mittagsrast fahren wir weiter. In der Nähe der Amboseli Serenora Lodge entdecken wir eine Herde Elefanten, alle mit großen Stoßzähnen. Auch ein winzig kleines Elefantenbaby ist dabei, das kann noch nicht sehr alt sein. Wir beobachten diese Herde eine ganze Weile, bevor wir uns dann gemütlich auf den Rückweg machen. Die Sonne steht schon tief und kurz nach 18 Uhr verlassen wir den Amboseli Nationalpark durch das Kimana Gate.

Baby-Elefant