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Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand ist unser Fahrzeug - unser Landrover Defender.

Warum ein Defender?

Schon als wir das erste Mal einen Defender fuhren, das war 2006 in Tansania, haben wir uns in das Auto verliebt. Zugegeben, es gibt bequemere, wartungsärmere, rostfreiere Fahrzeuge. Aber kaum ein Auto ist so robust, für raue Bedingungen und abgelegene Ecken der Welt geeignet. Seit Tansania träumen wir von unserem eigenen Defender. 2014 haben wir diesen Traum verwirklicht und unseren „Elefanten“ gekauft. Es lag auf der Hand, dass wir die Reise mit diesem Fahrzeug machen werden.

Fabriksneuer Defender in seinem ersten Frühling ;-) Miet-Defender in Tansania 

Eckdaten des Originalfahrzeugs:

  • Defender 110 TD4 2.2 Station Wagon
  • Baujahr 2014
  • 3,94 m Länge, 2,02 m Höhe
  • 122 PS
  • permanent Allrad
  • 7 Gänge
  • Untersetzung
  • Sperrdifferenzial

Campingmobil

Auf unserer Reise dient der Defender nicht nur der Fortbewegung, sondern auch als Campingmobil. Daher haben wir am Defender ein paar Umbauten vornehmen lassen. Für den Fahrzeugumbau haben wir in Manfred Hesch vom gleichnamigen Allrad- und Expeditionstechnik-Betrieb in Steyr einen erfahrenen, verlässlichen Partner gefunden. Das Unternehmen hat inzwischen einen neuen Eigentümer. Stefan Neubauer führt es in Böheimkirchen fort und wir haben dort die letzten Um- und Einbauten durchführen lassen.

Sky Viision Hubdach

Der wichtigste Bestandteil des Campingmobils ist das Hubdach, mit dem der Defender ein Obergeschoß erhält, in dem unser Schlafzimmer untergebracht ist. Für uns ist dabei wichtig, dass die Defender-typische Silhouette möglichst erhalten bleibt und das Hubdach im geschlossenen Zustand 100%ig dicht ist. Diese Anforderungen erfüllt das Sky Viision Hubdach, bei dem das Originaldach verwendet wird, mit fachmännischem Einbau von Offroad Hesch. Mit dem Hubdach ist unser Defender noch ein bisschen gewachsen - auf 2,20 m Höhe. Voll gepackt passt er mitsamt dem Dachträger gerade noch in einen 20-Zoll-Container (Türhöhe 2,28 m).

Sky Viision Hubdach

Zusatztank

Für einen größeren Aktionsradius hat unser Elefant einen Zusatztank (Tembo Seitenwandtank, 45 Liter) bekommen. Mit insgesamt 110 Liter Diesel sollten wir auf unserer Reise immer bis zur nächsten Tankstelle kommen.

Standheizung

Ein Teil des Diesels ist für unsere Standheizung gedacht. Die Webasto Airtop 2000 gilt als sehr zuverlässig. Derzeit ist das Höhenkit nicht angeschlossen, weil es laut Herstellerangaben zu Problemen führen kann. Bisher hatten wir aber auch in höheren Lagen (bis fast 4.000 m Höhe) kein Problem und es war immer kuschelig warm im Auto.

Doppelbatteriesystem und PV-Anlage

In einem Campingmobil unverzichtbar ist ein Doppelbatteriesystem. Wir haben eine Running Bull 70Ah und eine Running Bull 95Ah verbaut, die über ein IBS-DBS System geladen werden. Falls die Fahrzeugbatterie einmal zu schwach sein sollte, können die Batterien mit einem Knopfdruck in Serie geschaltet werden. Ein sinnvolles Backup. In den Kästen sind 12V- und USB-Stecker in ausreichender Anzahl verbaut und auch die Innenraumbeleuchtung wird dort angeschlossen. Letztere besteht aus insgesamt rund 2 m LED-Streifen (60 LED bzw 290 Lumen pro Meter, warmweiß 2400-2600 K).

Für noch mehr Strom-Unabhängigkeit haben ein PV-Modul mit 115 Watt ergänzt, das an einen MasterVolt Solar ChargeMaster angeschlossen ist. Wir haben uns für ein Modul entschieden, das auf dem Dachträger montiert ist, sdoass wir es nur auf Reisen dabei haben, und im Alltag daheim lassen können. Der Spannungswandler ist daher in einem Schrank verbaut, den wir ebenfalls nur für unsere Reisen installieren.

Unterfahrschutz

Auch außen am Defender hat sich etwas getan. Wir sind zwar keine Offroad-Freaks, aber außerhalb Europas muss man auch auf gewöhnlichen Straßen mit offroad-ähnlichen Bedingungen rechnen. Ein mehrteiliger Equipe-Unterfahrschutz schützt das Fahrzeug unten vor mechanischen Schäden. Außerdem wurde das Fahrwerk ausgetauscht. Das MudMaxx Fahrwerkskit verbessert das Fahrverhalten bei höherer Beladung. Nach ersten Testfahrten sind wir sehr zufrieden damit. Dazu kommen noch Stoßecken hinten und ein robuster Ersatzradhalter, der die Hecktür entlastet.

Unterfahrschutz 

Schnorchel

Für unsere Afrika-Reise haben wir einen Schnorchel angebaut. Nicht für spektakuläre Wasserdurchfahrten - unser Defender ist bei weitem nicht dicht, auch nicht von unten - sondern wegen Sand und Staub, der vom Radkasten hochwirbelt und den Luftfilter verstopfen würde.

Defender mit Schnorchel und Dachträger

Scheelmann Sitze

Auf unserer Reise 2018 hatten wir einige Probleme mit Kreuzschmerzen. Zuerst haben wir dem Bett die Schuld gegeben. Aber letztlich stellte sich heraus, dass die Sitze das Problem waren. Wir hatten Original-Landrover-Sitze, die unserem Rücken nicht gut getan haben. Also mussten für das nächste große Abenteuer neue Sitze her. In Bad Kissingen konnten wir auf Scheelmann Sitzen probesitzen, und die Entscheidung dafür war trotz der beträchtlichen Kosten rasch gefallen.

Stauraum

Für eine optimale Nutzung des Stauraums haben wir noch eine Radkastenbox eingebaut und seitlich sind auf den Airline-Schienen zwei Kanisterhalter für unsere Wasserkanister und ein Dieselkanister, und auf der anderen Seite unsere Maxtrax-Bleche montiert.

Maxtrax Sandbleche auf Klapphalterung

Oben drauf kommt ein Dachträger, den wir aus Aluprofilen gebaut haben. Neben dem PV-Modul haben wir dort Platz für eine Alukiste (von Nakatanenga), eine Kiste fürs Feuerholz, einen WIFI-Extender und unsere blaue "Waschmaschine" (ein handelsübliches blaues Fass). Die Waschmaschine ist ganz einfach zu bedienen: 1) Wasser + Waschmittel + Wäsche hinein; 2) auf dem Dachträger montieren; 3) den ganzen Tag über Rumpelpisten fahren; 4) Wäsche ausschwemmen.

Der Highlift-Jack ist aus Platz- und Gewichtsgründen vom Dachträger auf die Motorhaube gewandert.

Highlift-Jack, Riffelbleche, Schnorchel

Markise

Auf der Beifahrerseite ist eine Markise montiert. Die 2,5 m lange und 2 m breite Markise spendet nicht nur Schatten, sie verschafft uns mit den Seitenteilen einen zusätzlichen Wohnraum, der bei Schlechtwetter von großem Nutzen ist.

Markise Markise mit Seitenteilen

Reifen

Bis 2023 haben wir mit Michelin Latitude Cross 7,5 R16 beste Erfahrungen gemacht. Auch auf unserer Reise 2018 hat uns dieser Reifen zuverlässig über Stock und Stein, von der heißen Wüste im Iran bis ans eisige, winterliche Nordkap geführt. Wir waren vollkommen zufrieden und können diesen Reifen wärmstens empfehlen. Für unsere Afrika-Reise haben wir uns dennoch für einen Allterrain-Reifen enschieden, den BF Goodrich All-Terrain T/A KO2 LT235/85 R16. Wir hoffen, dass er uns ebenso gut und sicher ans Ziel bringt.

Umbauten im Überblick:

  • Zusatztank (Tembo Seitenwandtank 45 Liter)
  • Standheizung (Webasto Airtop 2000)
  • Hubdach (Sky Viision)
  • Fahrwerk (MudMaxx Fahrwerkskit)
  • Unterfahrschutz (Equipe)
  • Stoßecken (ORH)
  • Ersatzradhalter (Mantec)
  • Innenausbau (Lightweight Schränke Offroad Hesch)
  • Doppelbatteriesystem (IBS-DBS)
  • PV-Modul und Spannungswandler
  • Dachdurchführung Aqua Signal
  • Radkastenbox
  • Airline-Schienen, Kanisterhalter
  • Markise (Howling Moon 2,5m)
  • LED-Licht im Innenraum
  • Dachträger
  • Scheelmann Sitze
  • Schnorchel
  • Riffelblech Motorhaube und Kotflügel