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Nach dem Großstadttrubel in Nairobi zieht es uns wieder raus aufs Land und wir entscheiden uns, aufgrund der Wetterlage, weiter nach Norden zum Lake Naivasha zu fahren.

Wir fahren die sogenannte Escarpment Road in den Afrikanischen Grabenbruch hinunter. Die Strecke ist beeindruckend, auch wenn sich an den Straßen- und Verkehrsverhältnissen seit unserer letzten Reise 2009 scheinbar nicht viel gebessert hat. Wir kriechen hinter den schweren Lastwagen nach, überholen ist fast unmöglich.

 

Auf der Escarpment Road

Unterwegs kaufen wir frisches Gemüse

Als wir endlich am Lake Naivasha ankommen, scheint endlich wieder die Sonne. Wir schlagen unser Zelt im Carnelley’s Camp auf. Das ist wirklich eine Oase. Die Campingstellplätze liegen direkt am Seeufer und das Restaurant ist liebevoll eingerichtet. Da braucht es nicht viel, bis wir uns zu Mittag zu einer Steinofenpizza überreden lassen. Am späteren Nachmittag kommen die ersten Hippos aus dem See, um das Ufergras zu mampfen. Wir zählen 10 Hippos in verschiedenen Größen, die nur wenige Meter von unserem Zelt entfernt sind. Was für ein schöner Anblick.

Camp Carnelley's

Hippos am Flussufer

Hippos am Flussufer

Am nächsten Tag fahren wir in den nicht weit entfernten Hells Gate Nationalpark. Das ist ein kleiner Nationalpark im Süden des Lake Naivasha, mit schönen Felsformationen. Man könnte hier durch eine Schlucht wandern, allerdings ist diese nach den starken Regefällen der letzten Wochen gesperrt. So wandern wir zu einem Aussichtspunkt, zum Fisher’s Tower und machen Mittagspause am Ol Dubai Campsite, wo wir uns unser Mittagessen kochen. Wir erkunden den Buffalo Circuit, den Twiga Circuit und fahren die Piste zu den Obsidian Caves. Die Höhlen sind zwar nicht wirklich sehenswert, aber die zahmen Klippschliefer hier sind sehr putzig. Wir fahren die Piste weiter, jedoch sehen wir keine Reifenspuren mehr. Einige km weiter, wissen wir warum. Hier klafft ein riesiger Abgrund, den wir nicht durchfahren können, auf. So machen wir Kehrt und beschließen im Westteil des Nationalparks noch zum Hobley’s Vulkan zu fahren.

Fisher’s Tower

Auf dieser Straße kommen wir nicht mehr weiter

Eland-Antilopen und Zebras

Wer entdeckt alle 3 Klippschliefer?

Hier rauchen unzählige kleine Geysire aus der Erde und es riecht nach Schwefel. Wir genießen den Ausblick auf den Lake Naivasha und die Umgebung, in der sich unzählige Glashäuser von Rosen- und Gemüseplantagen befinden.

Riesige Glashaus-Farmen

Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Rückweg und fahren zum Elsa’s Gate zurück. Da entdecken wir große Vögel, die in den Felswänden landen. Mit dem Fernglas erkennen wir, dass es sich um Geier handelt. In manchen Nestern sehen wir sogar die Jungen, die darauf warten, dass die Eltern Futter bringen. Es ist beeindruckend. Ein Stück weiter treffen wir auf eine riesige Büffelherde. Die Sonne steht schon tief und das Licht ist herrlich. Wir beobachten die Büffel lange und sind fasziniert. Dahinter grasen Elandantilopen, Thomson Gazellen, Heartebeests, Giraffen und Zebras. Dafür, dass dieser Nationalpark sehr überschaubar ist, hat er was Tiersichtungen betrifft unsere Erwartung bei weitem übertroffen.

Geier nisten auf den Felsvorsprüngen

Büffelherde

Büffel

Grant-Gazelle

Warzenschwein


Tags darauf stehen wir zeitig auf. Wir wollen eine Wanderung auf den Mount Longonot, einen der zahlreichen Vulkane des Afrikanischen Grabenbruchs, machen. Am Gate werden die Rucksäcke kontrolliert, denn Einwegplastikflaschen sind in Kenias Nationalparks verboten. Da wir früh dran sind, sind wir alleine unterwegs und kommen nahe an eine grasende Zebraherde heran.

Eingang zum Mount Longonot

Begegnung mit Zebras

Der Anstieg auf den Kraterrand dauert ungefähr 1 ¼ Stunden und das letzte Stück ist steil und schweißtreibend. Oben angekommen machen wir eine kurze Teepause und naschen ein paar Datteln. Der Weg zum Gipfel dauert nochmal eine gute Stunde. Es geht zuerst gemütlich den Kraterrand entlang immer leicht auf und ab. Der Schlussanstieg ist jedoch sehr steil und erfordert ein wenig Kraxelei. Am Gipfel angekommen, treffen wir eine Gruppe junger Frauen und ihren Trainer. Wir kommen ins Gespräch und machen gemeinsame Fotos. Während unserer Gipfelrast kommen immer mehr Wanderer. Es sind vor allem Einheimische unterwegs. Klar, es ist Wochenende! Aber wir hätten nicht gedacht, dass auch Einheimische solche Freizeitaktivitäten machen. Vermutlich erkennt man daran, dass sich in Kenia eine Mittelschicht entwickelt.

Gipfelfoto Mount Longonot

Der Kraterrand des Mount Longonot

Am Krater-Viewpoint ist viel los

Wir gehen den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind. Der ist zwar etwas steiler, aber der andere Teil des Kraterrands soll mehr ausgesetzt sein.

Zum Glück sind wir früh gestartet, denn am Nachmittag wird es sehr heiß. Gegen 14 Uhr sind wir zurück am Gate und wir fahren retour nach Nairobi. In zwei Tagen müssen wir unser Mietauto in Mombasa wieder zurückgeben und bis dahin sind es noch zähe 600 km.